Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP
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Wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben. Hoffen ist wichtig, Gerade in diesen für Viele so hoffnungslosen Zeiten. Es reicht nicht, zu sagen: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Sie darf gar nicht sterben. Hoffen ist wie Atmen. Wer damit aufhört, erstickt. Aber wie machen wir das? Wie können wir weiter hoffnungsvoll sein? Vielleicht kann uns die Geschichte vom Feigenbaum helfen. Jesus hat sie seinen Leuten erzählt: Da hat jemand einen Feigenbaum. Schon lange. Aber er steht nur da im Garten und, bringt einfach keine Früchte. Und das schon 3 Jahre hintereinander. Ein hoffnungsloser Fall, dieser feige Baum. Da gibt der Besitzer die Hoffnung auf, dass sich was ändert und sagt seinem Gärtner: „Hau ihn um! Wozu soll der noch länger unnütz da stehen.“ Aber der Gärtner antwortet:
„Gib ihm noch ein Jahr – und gib die Hoffnung noch nicht auf! Ich will mich noch einmal besonders um ihn kümmern, um ihn herum umgraben und düngen, ihn hegen und pflegen. Wer weiß, vielleicht trägt der Baum dann doch im nächsten Jahr!“ So also geht das mit der Hoffnung. Sie gibt dem Leben noch ein Jahr- und nicht schon auf. Sie rechnet noch nicht endgültig ab, sondern mit einem Wunder.
Sie gibt dem Baum eine weitere Chance. Hoffnung ist also noch nicht fertig mit dem Warten auf Besserung. Wir sollten so im Hinblick auf alles, was in unserem Leben nicht so richtig wachsen und gedeihen will, ein Jahr dazugeben. Sozusagen mit unserer Hoffnung in die Verlängerung gehen.
Wie der Gärtner. Uns kümmern, hegen und pflegen. Nicht nur um den Baum herum schleichen und ihn vorwurfsvoll anschauen. Jesus meint wohl, es sei noch nicht zu spät. Darauf zu hoffen, dass unser Bemühen Früchte trägt. Und deshalb sollen wir mit langem Atem verschonen, fordern und fördern. Und es wird aufblühen in und um uns, das Leben - wie ein Baum – daran will ich festhalten.
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