Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

16MRZ2022
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Wir sollten die Freundschaft nicht vergessen. Freundinnen und Freunde sind ganz wichtig. Gerade in diesen unfreundlichen Zeiten. Wenn Feindschaft wie jetzt um sich greift und die ganze Welt  in Atem hält, dann dürfen vertrauensvolle Kontakte in Nah und Fern nicht einfach gekappt und vergessen werden. Freundschaft brauchen wir. Mindestens eine. Nicht nur vor Ort sondern auch in der Ferne. Aber zunächst sollten wir die gut pflegen, die in Rufweite ist. Wie das geht, hat Jesus einmal so erzählt: Ein Freund bekommt unerwartet Besuch.

Es ist schon Abend und er hat kein Brot mehr zuhause. Weil er aber ein guter Gastgeber sein will, geht er zu seinem Freund und klopft heftig an die schon verschlossene Tür. „Du musst mir Brot leihen“! ruft er, „Ich hab unverhofften Besuch bekommen! Selber hab ich nichts mehr!“ Zuerst ist ziemlich viel Unmut von drinnen  zu hören. „Ruhe bitte! Die Tür ist zu! Wir sind schon alle im Bett! 

Ich stehe jetzt nicht mehr auf!“ Aber der bittende Freund gibt sich damit nicht zufrieden und klopft weiter. Und Jesus sagt:  Am Ende wird der angebettelte Freud doch noch einmal aufstehen und das Brot nicht verweigern,  alleine schon weil der Bittende so hartnäckig ist. Freundschaft ist also nicht nur lustig, - sondern manchmal auch lästig.  Und sie darf das auch sein. In der Freundschaft darf man einander auch aus der Komfortzone rausbetteln und ohne Scham und Scheu etwas zumuten, was durchaus unbequem ist. Wahre Freundschaft hält das aus, sie kann auch mal herausfordernd sein.

Und falls jemand sagen sollte: „So eine Freundschaft habe ich nicht! meint Jesus: „Doch! Bei Gott dürfen wir genauso betteln und klopfen. Der lässt keinen einfach draußen stehen!“ Darum gilt:Machs wie Gott, sei so gut und lass Dich bitten. Freundschaft ist grenzenlos! Freundschaft ist keine brotlose Kunst!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35010
weiterlesen...