Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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07MRZ2022
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„Bitte, Gott, lass diesen Krieg in der Ukraine enden!“ Im Moment ist das der erste Gedanke, der mir morgens kommt, auch am Anfang dieser neuen Woche. Seit zehn Tagen wird gekämpft in der Ukraine. Dieser Krieg in Europa beschäftigt mich so sehr, und er drückt auf mein Gemüt. Ich denke an die Menschen, die von Bomben bedroht sind, die kämpfen müssen oder die aus ihrer Heimat fliehen. Ich habe Angst, dass die Gewalt sich noch weiter ausbreitet. Und ich kann so wenig tun.

Also bete ich zu Gott: Bitte, lass die Gewalt enden. Auch wenn ich mich manchmal selbst bei dem Gedanken erwische: Was hilft das schon. Warum hat Gott nicht längst etwas getan? Warum lässt er all die Bemühungen um Frieden, die es doch gab und gibt, nicht fruchten, all die Dialoge und Verhandlungen so vieler Politikerinnen und Politiker? Ich hadere auch mit meinem Gott in diesen Tagen.

Und trotzdem hab ich auch die Hoffnung, dass Gebete etwas nutzen. Vor allem auch: weil sie die Menschen miteinander verbinden. Über Städte und Grenzen und Kontinente hinweg. So viele Menschen beten gerade um Frieden für die Ukraine. Auch in Rheinland-Pfalz gibt es Mahnwachen, ökumenische Gebete in Kirchen und auf Plätzen, Gebete im Internet. Ich hoffe und ich glaube: Diese Kraft der vielen Gebete kommt auch bei den Ukrainerinnen und Ukrainern an. Bei denen, die flüchten, bei denen, die dort ausharren. Gebete lassen die anderen spüren: Ihr seid nicht allein. Wir sind solidarisch mit euch.

Und ich bin mir auch sicher: Gott hört unsere Gebete und unser Klagen, wenn wir ihn so bestürmen. Wenn wir all das tun, was wir tun können für den Frieden in der Welt, dann wird auch er seinen Teil tun, um Frieden zu schaffen. Dann wird er denen Kraft geben, die den Frieden voranbringen. Unser Gott ist ein Gott des Friedens. Und Jesus Christus hat den Menschen seinen Frieden zugesagt. Ich glaube daran und ich bete dafür: Dieser Frieden wird sich durchsetzen, auch mit der Kraft unserer Gebete.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34991
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