Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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14FEB2022
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Was für ein grandioser Anblick! Ich war morgens mit meinem Hund unterwegs. Um uns herum schneebedeckte Felder. Und über uns der weite Himmel. Ein Teppich aus Wolken, die aussahen wie Wattebällchen, am Rand ein tiefes, wolkenloses Blau und in der Mitte die Sonne – als goldener, gleißender Fleck hinter den Wolken. Spektakulär!

Das hatte was. Und ich hab mich an einen Satz aus der Bibel erinnert: „Der Himmel erzählt die Herrlichkeit Gottes“ (Psalm 19,2a), heißt es da in einem Psalm. „Der Himmel erzählt die Herrlichkeit Gottes“. Wenn schon der Himmel so überwältigend ist, dann muss Gott, der ihn sich ausgedacht und gemacht hat, erst recht überwältigend und herrlich sein.

„Der Himmel erzählt die Herrlichkeit Gottes“, heißt es in diesem Psalm. Es heißt nicht: „Der Himmel beweist die Herrlichkeit Gottes“. Man kann auch an den Himmel schauen und von seinem Anblick begeistert sein, ohne automatisch an Gott zu denken.

Der Himmel ist kein Beweis für Gott. Aber ein Hinweis auf Gott ist der Himmel schon, finde ich. Beim Anblick des Himmels und überhaupt der Schönheit der Natur kann man schon auf die Idee kommen, dass da etwas Größeres dahinter steckt und vielleicht sogar ein Schöpfer mit einem Plan am Werk ist.

Ich denke der Himmel ist nicht nur ein Hinweis auf einen Schöpfer, sondern auch darauf, dass dieser Schöpfer mit uns Menschen etwas zu tun haben will. Schließlich sind wir die einzigen Wesen, die die Schönheit des Himmels bemerken und uns an ihr freuen können. Mein Hund hat den spektakulären Himmel neulich auch gesehen. Aber der Anblick hat ihn ziemlich kalt gelassen – soweit ich das beurteilen kann.

Der Schöpfer dieses grandiosen Winterhimmels will mit mir etwas zu tun haben. Davon erzählt auch die Bibel immer wieder. Besonders in Notzeiten hat dieser Gedanke den Menschen in der Bibel Mut gemacht und Kraft gegeben: Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, meint es gut mit seinen Menschen. Er will ihnen helfen, und er kann das auch – schließlich hat er ja den Himmel gemacht.

Der Schöpfer des Himmels ist auf meiner Seite. Mir macht dieser Gedanke besonders dann Mut, wenn sich Herausforderungen und Aufgaben wie Berge vor mir auftürmen. So ähnlich hat sich auch der Beter eines Psalms aus der Bibel gefühlt: „Ich heb meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“, fragt er ganz verzagt. Aber dann denkt er nach und gibt sich selbst eine Antwort. Und das klingt dann sehr zuversichtlich: „Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat“ (Psalm 121,1-2).

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