Anstöße sonn- und feiertags

Anstöße sonn- und feiertags

25DEZ2021
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Josef, so heißt der Vater von Jesus. Wie er die Weihnachtsgeschichte erlebt hat, wird nur selten erzählt. Dabei spielt er eine wichtige Rolle. Josef kommt aus Bethlehem und stammt vom berühmten König David ab. Er arbeitet als Zimmermann und ist mit der jungen Frau Maria aus Nazareth verlobt. Mit ihr will er eine Familie gründen. Doch dann erzählt Maria ihm, dass sie schwanger ist. Und zwar nicht von ihm. Gott selbst soll der Vater sein. Josef versteht überhaupt nichts mehr. Was soll dieses Gerede von Gott als Vater? Er ist wütend, verletzt, eifersüchtig. Und er will Maria am liebsten verlassen.

Aber dann kommt unverhofft die Wende. Ein Engel besucht Josef im Traum und erklärt ihm die Situation: Das Kind, das Maria erwartet, kommt tatsächlich von Gott. Josef darf Maria nicht verlassen. Gerade als schwangere Frau ist sie verletzlich und hilfsbedürftig. Josef wird beauftragt, das Kind als sein eigenes anzunehmen und Mutter und Kind zu beschützen. Und genau das tut er.

Und so machen sie sich gemeinsam auf den Weg nach Bethlehem. Der Weg ist weit, mühsam und gefährlich. Trotzdem bringt Josef die schwangere Maria sicher nach Bethlehem. Maria friert und die Geburt steht unmittelbar bevor. Da lassen sie sich in einem Stall nieder. Schafe, Ochse und Esel schauen zu, wie Maria ihr Kind zur Welt bringt. Alles geht gut. Gott sei Dank. Josef bewacht den Stall und versucht zu helfen, so gut er kann.

Als das Neugeborene da ist, sieht Josef, dass von dem Kind ein helles Licht ausgeht. Er versteht: Hier ist ein besonderes Kind geboren. Ein tiefer Frieden kommt über ihn, trotz der Kälte und der Dunkelheit der Nacht. Josef ist froh, dass er geblieben ist. Und vielleicht ist er auch ein bisschen stolz – er hat seine Aufgabe gut gemacht. Und er weiß auch: Ohne ihn wäre alles ganz anders gekommen.

Und genau das ist auch heute noch so: Es kommt auf die an, die da bleiben und sich für jemanden entscheiden. So wie Gott bei Josef, Maria und dem Kind geblieben ist.
Frohe Weihnachten!

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