Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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06APR2008
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Jesus wurde oft als guter Hirte dargestellt. In vielen verschiedenen Stilen. Mal fromm, mal kitschig, mal echte Kunst. Eine der ältesten Darstellungen in einer Katakombe, einem frühchristlichen Versammlungsort, zeigt ihn, wie er ein Schäfchen auf seinen Schultern trägt. Die Leute damals hatten wohl richtig verstanden, was dieses Bild zu bedeuten hat: Jesus als Hirte. Im Johannes-Evangelium sagt er: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.“ (10,11ff). So kümmert sich Jesus um die Seinen, wie ein guter Hirte.
Die Jüngerinnen und Jünger und die ersten christlichen Gemeinden bezeugen: Jesus Christus ist der gute Hirte, auf den man sich verlassen kann. Bis in den Tod hinein gab er sein Leben für die Seinen. Deshalb hat Gott ihn nicht im Tod gelassen, sondern ihn aus dem Tod auferweckt und mit neuem, unzerstörbaren Leben beschenkt. Der Tod kann ihm nichts mehr anhaben. Deshalb kann er als der verlässliche Hirt uns sogar durch den Tod zum Leben führen. Er kennt uns und wir sind eingeladen, ihn kennen zu lernen.
In der Bibel bedeutet „kennen“: persönliche Erfahrungen mit jemandem gemacht haben, mit jemandem vertraut sein, tiefes Vertrauen zueinander haben, einander lieben. Deshalb sagt er: „Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne“. Es gibt wohl keine tiefere und innigere Beziehung als die zwischen Jesus und Gott, seinem Vater, unserem „Vater im Himmel“. So ist auch seine Beziehung zu uns eine sehr persönliche, eine Beziehung aus Liebe. Er, der gute Hirte, sorgt für uns, begleitet uns, er führt uns zum Ruheplatz am Wasser, wie es im Psalm heißt.
Mit ihm finden wir, was wir zum Leben brauchen.

Er will für uns da sein und lässt uns doch die Freiheit, weil Freiheit zu einer liebenden Beziehung dazugehört.
Wir sind eingeladen, auf seine Stimme zu hören, unsere je eigene Beziehung zu ihm suchen. Denn er möchte, dass wir das Leben haben, das Leben in Fülle.
Das Bild vom guten Hirten sagt mir: Wenn ich mich auf Jesus einlasse, mich an ihm orientiere, wird mein Leben gelingen, wird es wirklich gut.
Ich wünsche Ihnen eine guten Sonntag.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=3436
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