Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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02DEZ2021
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Kaum eine Zeit ist so von Ritualen und Gewohnheiten geprägt wie die Adventszeit. Für viele ist einfach klar, was zum Advent alles dazugehört. Und wehe, es fehlt: Der Adventskalender, das Plätzchenbacken, der Adventskranz, die geschmückten Fenster, basteln und Lieder singen. „Alle Jahre wieder“ eben. Es gibt Dinge, die kann auch ein Virus kaum behindern.

Warum das so ist? Vielleicht weil mit diesen Ritualen gute und schöne Erfahrungen verbunden sind. Erfahrungen mit lieben Menschen. Momente, die Ruhe und Kraft schenken. Situationen, die Lebendigkeit versprühen und ahnen lassen: Es gibt mehr als Pflicht und Routine, Hektik und Sorgen.

Und gerade in einer Welt, die uns laufend mit neuen Herausforderungen konfrontiert, tut es gut, wenn sich wiederholt, was ich kenne und mir Freude macht. Wenn ich mich auf Vertrautes verlassen kann und dabei Leib und Seele ein wenig auftanken können.

Das ist das eine. Für mich kommt aber noch ein weiterer Gedanke dazu: Advent kommt vom lateinischen Wort „adventus“. Das heißt Ankunft. Advent ist also eine Zeit voller Hoffnung. Eine Zeit, die mich darauf aufmerksam macht, dass noch mehr kommt. Ja, dass Gott kommt! Dass mit Jesus Gottes Botschaft des Friedens auf die Welt kommt. Dass Gottes Liebe ans Licht kommt. Ja, bei mir will Gott ankommen. In meinem Leben.

Für mich wird davon etwas spürbar in ein paar stillen Minuten am Adventskranz. Oder wenn Plätzchenteig geknetet und geformt wird. Oder früh morgens, wenn sich das nächste Türchen am Adventskalender öffnet.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34355
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