SWR3 Gedanken

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25OKT2021
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„Wem das Herz voll ist, dem läuft der Mund über“. So ein altes Sprichwort aus der Bibel. Wer also von was begeistert ist, der will, ja der muss wohl davon reden. Im christlichen Glaube geht’s ja nicht nur sehr ernst um erste und letzte Dinge, sondern – man glaubt’s fast nicht - auch um Begeisterung und Glück! Und darum wird auch so viel über den Glauben geredet. Aber wie redet man vom Glauben? Wie redet man richtig oder angemessen über ihn? Ein bisschen ist es so wie beim Reden über die Liebe. Erzähle ich zum Beispiel jemandem, der Pech in der Liebe hat von meinem frischen Liebesglück, dann tut ihm das weh. Ähnlich ist es mit dem Glauben. Menschen, die keine Glaubenserfahrungen haben oder haben wollen ist es vielleicht peinlich, wenn Gläubige sehr offen über ihren Glauben reden. Oder es nervt sie, wenn manche Christen so reden als ob sie ihren Herrn Jesus in der Tasche hätten und bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit nur rauszuholen brauchen.                                                                                                                   Drei Dinge sind mir beim Reden über meinen Glauben wichtig: Zum einen: nicht aufdringlich zu sein. Ich möchte meinen Glauben anbieten - wie einen Apfel auf einem Silbertablett. Der lecker riecht und schön anzusehen ist. Den man mitnehmen, aber auch liegenlassen kann. Zum anderen möchte ich, wenn ich vom Glauben rede, vorsichtig und ehrfürchtig über ihn reden. Weil ich dabei vom Heiligsten spreche, das es neben der Liebe für mich gibt. Und schließlich: glaub-würdig vom Glauben reden. Das heißt, dass ich das, worüber ich rede, auch wirklich lebe…

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