Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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25JUL2020
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Hoffentlich ist heute gutes Wetter. Dieses hoffentlich wünschen viele für heute. Hoffentlich Sonne genießen, im Garten werkeln können, flanieren. Mit den Kindern auf den Spielplatz. Wochenende ist „Hoffentlichzeit“.

Auch für Zweiradfahrer. Hoffentlich raus können mit dem Motorrad. Mit dem Zweiradfahren verbinden sich viele Hoffnungen. Wir setzen uns aufs Motorrad oder den Roller für dieses besondere Erlebnis, freier fahren zu können.

Mit dem Motorradfahren verbinden sich aber noch mehr „hoffentlichs“. Da gibt es die lieben Menschen, die daheimbleiben und warten. Und hoffen, dass ich so fahre, dass man sich wiedersieht. Dass ich Vorsicht walten lasse und Rücksicht. Mich nicht in den Adrenalinrausch stürze. Der einen manchmal Sachen tun lässt, die einem hinterher leidtun und mit denen ich mir und anderen Leid zufügen kann.

Als Zweiradfahrer hofft man auch auf die Autofahrer:
Fahren ist auch deshalb gefährlich, weil es Autos gibt. Nichts für ungut. Aber aus dem Auto schätzt man manchmal den Biker falsch ein oder überseht ihn. Hoffentlich denken wir im Auto dran, dass es Zweiräder gibt. Und dass die manchmal schneller sind, als man im Auto denkt. Nicht alles was auf zwei Rädern daherkommt, ist ein Fahrrad.

Ich hoffe, wenn ich unterwegs bin, und für alle anderen auch auf Gott. Auch wenn Sie und ich aufmerksam und vorsichtig fahren, Unterwegssein bleibt immer auch ungewiss. Ich hoffe auf Gottes Segen und Behüten und dass immer ein Schutzengel in der Nähe ist. Und dass er wach ist. Ihrer und meiner, damit wir behütet ankommen. Heute und alle Tage.

Es gibt noch viele andere, die heute auch ‚hoffentlich‘ denken oder beten: Polizist*innen. Rettungsärzt*innen und Sanitäter*innen. Gott sei Dank, dass Ihr da seid, schnell und kompetent, wenn Not ist. Vor allem aber: Hoffentlich müsst Ihr nicht so oft in den Einsatz.

Und auch die Anwohner an den Zweiradlieblingsstrecken hoffen. Dass Biker nicht rumkrawallen wie „Werner Beinhart“ und sich berauschen müssen an 100 Dezibel. Sondern dass wir „heiter“ unterwegs sein können. Mit einem Lächeln im Gesicht unterm Helm und einer ganz entspannten Gashand.

Ich hoffe, dass wir auf dem Zweirad an die Anwohner denken und an ihr Recht, sich wohlzufühlen. Und genauso hoffe ich, dass Sie uns die Freude am Fahren gönnen.
Hoffentlich kriegen wir es hin miteinander. Vielleicht, wenn jeder und jede da dran denkt. „Was Du willst, dass die anderen Dir tun, das tu ihnen auch.“ Dran denken und machen. Hoffentlich.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31340
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