SWR1 3vor8

SWR1 3vor8

21MAI2020
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Es ist so wichtig, dass man Vätern vertrauen kann. Eigentlich gilt das ja immer. Nicht nur heute an Christi Himmelfahrt, der auch gern Vatertag genannt wird. Vielleicht spüren wir es in diesen Zeiten besonders. Väter sollten zeigen, dass man ihnen vertrauen kann. ZB indem sie zu ihren Partnerinnen und Frauen stehen. Auch finanziell.

Und unseren Kindern können wir zeigen, dass sie uns vertrauen können. Indem wir da sind, wenn ein Kind verunsichert ist. Die Vater-Seele öffnen. Sorgen nicht überspielen. Väter können versuchen, groß zu sein, wenn ein Kind sich anlehnen will. Und präsent wenn unsere großen Kinder uns fordern.

Väter können groß sein, aber bitte nicht übergroß. Wir Väter können nicht alles. Manchmal sind wir macht- und ratlos. Warum sollten wir nicht auch mal beten. Allein oder mit Kindern zusammen. Denn wir haben mit den Kindern einen gemeinsamen Vater im Himmel. Von dem kommen wir alle. Väter und Kinder. Mütter natürlich auch. Jeder und jede, auch wenn Sie keine Kinder haben. Kinder des Vaters im Himmel sind wir alle.

Heute am Vatertag - ich sage lieber Christi Himmelfahrt - wird in den evangelischen Kirchen stark gemacht, wie gut es ist, wenn Menschen vertrauen können. Sich selber, anderen, die für einen da sind. Und Gott. Weil er „Unser Vater im Himmel“ ist.

Jesus hat ihn so genannt. Und uns ans Herz gelegt, zu glauben.
‚Traut Euch, diesem Gott zu vertrauen. Auch in Krisenzeiten.‘ Dafür hat Jesus gebetet, erzählt die Bibel: „Ich habe dich ihnen verkündet, Gott... Die Liebe, die Du mir geschenkt hast, soll auch sie erfüllen. So werde ich in ihnen gegenwärtig sein.“

Wenn ich mir das übersetze, bedeutet das vielleicht: Wir können als Menschen einander trauen. Menschen haben viele Fähigkeiten von Gott bekommen. Verstand, mit dem wir Lösungen suchen können, auch wenn eine Krise neu und groß ist. Geduld zum lang durchhalten. Wir können füreinander Verantwortung übernehmen. Rücksicht nehmen auf Schwächere. Aber auch Neues wagen zB. als Väter und Großväter für die Jungen.

Aber manchmal geht uns auch die Kraft aus. Deshalb erinnert Jesus daran: Es ist ein Vater im Himmel. Er eröffnet Zukunft. Auch wenn wir sie noch nicht kennen. Seine Liebe kann uns erfüllen. Sie macht uns stark. In der Liebe ist Gott selbst in jedem von uns. Er gibt uns Kraft zusammen zu halten. Solidarisch zu sein. Einander zu lieben. Wenn uns die Luft ausgeht, können wir Gott neu darum bitten. Es ist gut, wenn wir ihm vertrauen – gerade auch wir Väter.

Bibeltext:
Johannes 17,20-26

20 »Ich bete nicht nur für die Jünger, die hier anwesend sind. Ich bete auch für alle, die durch ihr Wort zum Glauben an mich kommen.
21 Der Glaube soll sie zusammenhalten – so wie du, Vater,in mir gegenwärtig bist, und ich in dir.
Der Glaube fügt sie zusammen. Dann kann diese Welt zum Glauben kommen, dass du mich gesandt hast.
22 Ich habe ihnen die Herrlichkeit verliehen, die du mir geschenkt hast. Die Herrlichkeit soll sie zusammenhalten, so wie auch wir untrennbar eins sind.
23 Ich bin in ihnen gegenwärtig und du in mir. Sie sollen untrennbar zusammengehören.
Daran soll diese Welt erkennen:
Du hast mich gesandt, und du liebst sie, so wie du mich liebst. 24 Vater, du hast sie mir anvertraut. Ich will, dass sie mit mir dort sein können, wo ich dann bin.
Sie sollen mich in meiner Herrlichkeit sehen, die du mir geschenkt hast. Denn du hast mich schon geliebt, bevor diese Welt geschaffen wurde.
25 Gerechter Vater, diese Welt hat dich nicht erkannt.
Aber ich kenne dich, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26 Ich habe dich ihnen verkündet und werde es weiter tun. Die Liebe, die du mir geschenkt hast, soll auch sie erfüllen. So werde ich in ihnen gegenwärtig sein.«

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30947
weiterlesen...