Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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10FEB2020
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Ulrike kämpft schon jahrelang für mehr Integration und geht immer wieder gegen Rechtsradikalismus und für Demokratie auf die Straße.

Franziska ist Mitte zwanzig und arbeitet voller Begeisterung als Altenpflegerin.

Klaus ist eigentlich Busfahrer. Aber in seiner Freizeit trommelt er mit Frauen und Männern – das Alter spielt dabei keine Rolle. Und auch nicht, dass einige dieser Menschen eine Behinderung haben. Denn die Musik verbindet.

Ulrike, Franziska und Klaus sind Gutmenschen. Und zwar im besten Sinne des Wortes. Denn sie sind bereit, Gutes zu tun. Sie übernehmen Verantwortung für andere, setzen sich für sie ein und helfen, wo es nötig ist. 

2015 wurde das Wort Gutmensch zum Unwort des Jahres gekürt. Denn es gab und gibt viele, die damit abfällig über die Menschen sprechen, die sich hilfsbereit für andere einsetzen. Der Caritasverband möchte dem etwas entgegensetzen und deshalb zeigen die aktuellen Plakate Gutmenschen wie Ulrike, Franziska und Klaus. Mit dem Aufruf „Sei gut, Mensch!“ fordern sie, selbst aktiv zu werden. 

Was es heißt, ein guter Mensch zu sein, das steht beim Propheten Micha, der vor fast 3000 Jahren in Jerusalem gelebt hat. Für ihn sind es drei Aspekte: Recht tun, Güte lieben und achtsam mitgehen mit Gott (Micha 6, 8). Für sich genommen sind sie ganz schön schwer zu verstehen, aber Ulrike, Franziska und Klaus sind gute Beispiele und zeigen, wie sich das auf unsere heutige Zeit übertragen lässt.

Ulrike tut Recht, denn sie tritt dafür ein, dass wir in unserer Gesellschaft gerecht miteinander umgehen. Dafür, dass jeder die Unterstützung bekommt, die er zum Leben braucht. Egal aus welchem Land er kommt oder welcher Religion er angehört.

Ein guter Mensch liebt die Güte. Das bedeutet konkret, dass man anderen ein Leben in Würde ermöglicht – gerade auch alten und pflegebedürftigen Menschen. Menschen wie Franziska, die sich trotz geringer Bezahlung für einen Beruf in der Altenpflege entscheiden, sind da unersetzlich.

Und Klaus zeigt, was es heißen kann, achtsam mit Gott mitzugehen. Nämlich den anderen als wertvollen Menschen zu sehen. So wie Gott es tut. Und sie deshalb nicht auf eine Eigenschaft oder auf eine Beeinträchtigung zu reduzieren. 

Ulrike, Franziska und Klaus – Gutmenschen wie sie brauchen wir heute unbedingt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30311
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