Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Gute Vorsätze sind wie neue Fenster für ein altes Haus. Wenn man die Fenster verkommen lässt, wird das Haus ungemütlich, zugig. Gut leben ist dann nicht mehr. Mit dem eigenen
Leben ist es ähnlich, glaube ich. Es ist wichtig, daran zu arbeiten. Es nicht herunterkommen
zu lassen: Moralisch, seelisch, geistig, körperlich und sozial. Auch und erst recht nicht, wenn
es älter wird. Vorsätze und Ziele für das Neue Jahr können einem wieder neue Spannkraft geben, am Lebenshaus zu arbeiten.
Ich glaube, es ist gut, sich Ziele fürs neue Jahr zu setzen. Sich etwas vorzunehmen, das weiter bringt. Äußerlich und innerlich: für die Beziehungen, in denen man lebt. Beruflich. Was auch immer. Gute Vorsätze, gute Ziele, wie gesagt, sind wie neue Fenster für ein älteres Haus.
Allerdings. Neue Fenster sind nur dann wirklich sinnvoll, wenn das Fundament in Ordnung ist.
Es ist wichtig auf beides zu achten. Gute Vorsätze und Ziele brauchen einen Boden. Wenn das Fundament fehlt, kriegt das Haus irgendwann doch Risse und stürzt ein – da helfen die neuen Fenster nichts.
Die evangelischen Kirchen haben für 2008 ein Leitwort ausgegeben, das daran erinnert, was das Fundament für mein Lebenshaus sein kann. Das Leitwort ist ein Versprechen, das Jesus
mir und Ihnen gibt: „Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ Jesus gibt dieses Versprechen seinen Freunden und Freundinnen. Quasi als Vermächtnis. Kurz vor seinem Tod.
„ Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ Das Fundament, das er damit für das Leben legt,
ist Vertrauen.
Vertraut dem Leben, weil ich es mit euch lebe. Ich gehe mit, durch seine Höhen und Tiefen, durch seine Freuden und Abgründe. Dieses Lebensfundament kann niemand wegnehmen.
Das muss man auch nicht selber legen. Das ist da. Auch wenn es manchmal labil scheint.
Sich daran erinnern ist wichtig, es pflegen.
Gute Vorsätze und neue Ziele fürs Jahr sind wichtig. Sie können auf diesem Vertrauen wachsen. Aber, man kann sich mit guten Vorsätzen auch überfordern. Überanstrengen. Man kann sich damit übernehmen. Wenn sie nicht in einem Fundament verankert sind.
In dem das Leben gelagert ist und ruhen kann.
Vertrauen ist so ein Fundament: Zu Menschen und zu Gott.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2899
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