Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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25JUN2019
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Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Das ist der Grundsatz zum Verhältnis der Geschlechter, der ganz am Anfang steht. Ganz am Anfang unseres Grundgesetzes. Aber auch schon ganz am Anfang der Bibel. Da wird von der Erschaffung des Menschen erzählt und es heißt: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn. Und schuf sie als Mann und Frau“ (Gen 1, 27). Jeder Mensch ein Bild Gottes also und das gilt für beide, für Männer und Frauen.

Menschen, die vernünftiger sind als Tiere und Pflanzen, die von der Natur leben sollen, aber auch ihre Verantwortung wahrnehmen für alle anderen Geschöpfe und die ganze Erde. Ich finde wichtig, dass das für beide gilt. Für Männer und Frauen. Gott macht da keinen Unterschied. Und am Ende schaut Gott sich an, was er geschaffen hat und sagt ausdrücklich: So ist es sehr gut.

Aber bis heute sagen viele: Steht denn nicht auch in der Bibel, dass die Männer die Herren sein sollen und die Frauen gehorsam? Steht nicht auch da, ganz am Anfang, dass die Frauen Kinder kriegen und die Männer für Brot sorgen sollen? (Gen 3, 16-19). Es ist wahr, das wird von der Zeit erzählt, als die Menschen das Paradies verloren haben und sich auf die Bedingungen dieser Welt einstellen mussten. Manche halten bis heute das für die gottgewollte Schöpfungsordnung: die Frauen sind für die Kinder zuständig, die Männer sorgen für das Einkommen der Familie. Aber mir scheint: Das ist die Beschreibung der Welt, wie sie geworden ist. Wie Menschen sie sich gemacht haben. Eben leider nicht mehr das Paradies und nicht mehr sehr gut. Kann das die Ordnung der Welt sein, die für immer gelten soll? Ich meine nein.

Von den Männern heißt es da am Anfang ja auch: Sie sollen sich und ihre Familien im Schweiß ihres Angesichts mit Mühsal vom Acker ernähren, der voll ist mit Dornen und Disteln. Keine Rede von Traktoren und Mähdreschern, erst recht nicht von PC Arbeitsplätzen mit Klimaanlage.

Die Welt hat sich verändert. Als Christin glaube ich: Gottes Schöpfung geht weiter. Es gibt andere Möglichkeiten als damals am Anfang, auch für Frauen. Jedenfalls bei uns lernen auch Frauen einen Beruf und Kinder sind nicht mehr ein Verhängnis, das einen arm machen muss. Männer und Frauen haben dieselben Fähigkeiten und Möglichkeiten. Die sollen sie auch nutzen können, wenn sie es wollen.

Gott sei Dank hat Gott dafür ganz am Anfang seinen Grundsatz aufgestellt. Männer und Frauen sind ein Bild Gottes. Deshalb gleichberechtigt. Und sie sollen selber entscheiden können, wie sie ihre gleichen Rechte wahrnehmen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28892
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