Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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17JUN2019
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Es ist eingetreten, was zu befürchten war: Der Iran hat aufgrund vertragswidriger Sanktionen gegen ihn das mühsam ausgehandelte Atomabkommen teilweise ausgesetzt. Ein Meisterstück diplomatischer Kunst ist jetzt im Eimer! Nun rattert wieder die alte, rostige Mechanik, die wir zur Genüge kennen: Schuldzuweisungen, Drohung und Gegendrohung. So schaukelt sich die Spirale der Gewalt hoch bis zum großen Knall.

Donald Trump hat einmal mehr Politik mit seinem Geschäftsmodell verwechselt und will sein Gegenüber erpressen. Doch mit einem dumm-dreisten Dealer ist kein Friede zu machen, denn Friede geht anders! Friede setzt auf Vertrauen. Wird dieses missbraucht, muss hart und geduldig nachverhandelt werden. Einfach mit Flugzeugträgern aufzukreuzen, ist keine politische Option.

Angesichts des Waffengeklirrs in aller Welt wird es höchste Zeit für einen Aufstand gegen Gewalt, Rüstung und Krieg. Denn Rüstung tötet auch ohne Krieg! Sie bedeutet Mord an den Bedürftigsten dieser Welt. Ohne die Militärausgaben könnte man Armut und Not, Seuchen und Krankheiten, Analphabetismus und Unterentwicklung schrittweise überwinden. Kein Kind müsste mehr Hungers sterben, kein Flüchtling mehr im Mittelmeer ertrinken, würden wir Brot liefern statt Waffen, Lebensmittel statt Raketen, Decken statt Bombenteppiche.

Als Christen sind wir auf den Frieden hin getauft. „Meinen Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“, sagt Jesus in seinen Abschiedsreden und ergänzt: „Mein Friede ist nicht, wie die Welt ihn gibt“. Nicht die sogenannte „Pax Romana“, der römische Imperialismus von damals, der den gesamten Mittelmeer-Raum unterjochte und die Völker auspresste bis aufs Blut. Jesu Friede gründet in Gewaltlosigkeit und Liebe.

Wo immer Machthaber und Warlords mit dem Feuer spielen, sollten sie auf eine universale Abwehrfront treffen: Krieg? Nicht mit uns! „Frieden schaffen ohne Waffen!“ Das fordern die Friedens-Initiativen der Kirchen wie „Pax Christi“ oder „Ohne Rüstung leben“ schon seit langem. Sich ihnen anzuschließen, heißt für den Weltfrieden zu beten und für den Frieden zu demonstrieren.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28865
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