SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Die Kohlen wollten einfach nicht brennen… – diese Erfahrung haben meine Freunde und ich letztens gemacht als wir gemeinsam gegrillt haben. Trotz Anzündkamin haben wir ziemlich lange rumprobiert, um das Feuer zu entfachen. Alle hatten eine Idee und alle haben versucht, das Feuer ohne Grillanzünder oder Spiritus zu entfachen.

Unsere Versuche die Kohle zu entfachen, haben mich irgendwie an meinen Glauben erinnert. Wenn ich jemand von meinem Glauben erzähle, dann muss dabei auch erstmal der Funke überspringen. Aber wenn die andere Person nichts vom Glauben oder Gott wissen will, dann wird es sehr schwer das Feuer zu entzünden.

Vielleicht wird Gott gerade deshalb in der Bibel oft mit Feuer oder als Flamme verglichen? Im 2. Buch Mose wird erzählt wie Mose das erste Mal auf Gott stößt. Mose ist Hirte. Er hütet die Schafe seines Schwiegervaters als er plötzlich vor einem brennenden Dornbusch steht. Doch als Mose genauer hinsieht, erkennt er: der Busch steht zwar in Flammen, aber er brennt nicht nieder.

Diese Spektakel macht Mose neugierig. Der Funke schlägt also über. Er geht näher zu dem Busch, um sich das Ganze genauer anzuschauen…. und hört eine Stimme: „Mose, komm nicht näher! Zieh deine Schuhe aus, denn du stehst auf heiligen Boden. Ich bin der Gott, den deine Vorfahren verehrt haben und ich habe das Leid deines Volkes gesehen.“

Mose ist total verwirrt. Was soll das sein? Ein sprechender Dornbusch? Das klingt wirklich nach einer komischen Geschichte und nach viel Fantasie. Doch so perplex Mose auch ist: das ist kein Traum. Er zieht sofort seine Schuhe aus. Er erkennt: ja, dieser Ort ist heilig und ja, da spricht gerade wirklich Gott zu mir.

Gott trifft ihn mitten ins Herz. Gott beruft Mose nicht mit vielen Argumenten. Er erscheint Mose in einem brennenden Dornbusch. Gott wird selbst zur Flamme, um Moses Glauben anzuzünden und ihn für die Sache Gottes zu entbrennen.

Mir zeigt diese Geschichte, dass Gott meine Nummer eins sein will. Er versucht alles, um mich anzufeuern und mir zu zeigen, dass es sich lohnt ihm zu vertrauen. Er brennt für mich und spricht mir dabei zu: „Ich bin, der ich bin da.“ Das heißt er lässt mich nie allein. Sein Feuer verglüht niemals und das finde ich echt genial.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28621
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