Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Ein neues Jahr beginnen wir gerne mit guten Vorsätzen. Recht so, auch wenn da manche auf der Strecke bleiben. Aber gute Vorsätze machen deutlich, dass wir nicht einfach mit uns zufrieden sind und dass nicht alles so bleiben muss, wie es nun mal ist. Diese fünf Vorsätze stammen von Mahatma Gandhi (1869-1948), dem großen Inder und gläubigen Hindu: Ich will bei der Wahrheit bleiben. Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen. Ich will frei sein von Furcht. Ich will keine Gewalt anwenden. Ich will in jedem zuerst das Gute sehen. Ein beachtliches Jahres-Programm! – Ich schauen mir die einzelnen Punkte etwas genauer an: Ich will bei der Wahrheit bleiben Ich will aufgeschlossen sein. Ich will es nicht machen wie jene drei Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Im Gegenteil: Ich möchte eine Auge werfen auf die Mitmenschen, hellhörig sein für ihre Sorgen und Freuden mit ihnen im Gespräch bleiben. Ich möchte staunen und nachfragen. Wahrheit ist einfach und konkret. Ich möchte mich geduldig und möglichst glaubwürdig darum bemühen. Dann mache ich mir und anderen nichts vor. Und ich glaube, Wahrheit hat mit Liebe zu tun. Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen: Das erinnert mich an das „Schwimmen gegen den Strom“ denken, was keiner denkt sagen, was keiner sagt ausführen, was keiner tut wagen, was keiner wagt ja sagen, wo’s keiner tut nein sagen, wo’s keiner wagt. Ich will frei sein von Furcht: Furcht macht misstrauisch, im Innern eng und lässt einen klein denken. Was dagegen hilft? – Vertrauen, hochherzig und großzügig sein. Und: die Liebe. Sie vertreibt die Furcht. So steht es in der Bibel. Ich will keine Gewalt anwenden: ... keine physische, keine psychische, keine geistige und keine geistliche Gewalt. Ich möchte tolerant sein. Darunter verstehe ich: geduldig mich selbst leiden können. Und die andere Seite der Medaille: Geduldig auch die anderen ertragen können. Ich will in jedem zuerst das Gute sehen: Für mich hängt damit zusammen: der andere darf anders sein, anders denken, reden und handeln – anders als ich gewohnt bin, zu denken und zu reden, etwas zu tun oder es zu lassen. Ein beachtliches Jahres-Programm und durchaus christlich!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=2851
weiterlesen...