Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Heute ist es wichtig, dass ich meine Sinne alle beisammen habe. Es gibt ja so Tage, bei denen weiß man schon beim Aufstehen: Heute kommt es darauf an, dass ich aufmerksam bin, konzentriert, wach. Dass ich niemanden übersehe. Ich weiß von mir, das geht nicht von allein. Um die Sinne wirklich beisammen zu haben. Muss ich sie manchmal erst zusammen sammeln und aufwecken.

Obwohl, vielleicht ist das ja auch verkehrt gedacht. Weil, an einem Tagen, wo ich weiß, heute kommt es darauf an. Da sind die Sinne schon in Habacht. Dass ich sie nicht so richtig beisammen habe, das passiert ja leichter, wenn ich das Gefühl habe: Ach, der Tag heute ist eh nur wie tausend andere. Und dann kommst Du  - mit dem Kopf wo ganz anders - an den ersten Zebrastreifen und schon wird es gefährlich, weil der Autofahrer genauso unterwegs ist wie Du. Auch nicht wirklich bei Sinnen. Wahrscheinlich kommt es grad an einem „normalen“ Tag drauf an, dass man sich sammelt und aufmerksam ist.

In der Bibel gibt es einen Leifaden, der fängt an bei den wachen Sinnen für den Tag. Und weist dann weiter, über den kleinen Alltag hinaus. Ins Wirtschaftsleben, vor Gericht, in die Presse, die Politik: Ein tägliches Aufweckprogramm fürs Zusammenleben in einer Gesellschaft. Da heißt es:

Sechs Dinge verabscheut GOTT, (Sprüche 6,16-19) aber das siebte kann er überhaupt nicht ausstehen: 1) überhebliche Augen, 2) eine falsche Zunge.

Ja, die Warnung kann ich brauchen. Bei den vielen Menschen, mit denen ich heute zu tun habe: Niemand übersehen. Grade die Stilleren nicht. Und keine falsche Zunge: Immer den richtigen Ton finden, auch wenn mal Kritik sein muss. Aber auch nicht hinter dem Berg halten, wenn ein wahres Wort nötig ist, das weiterbringt.

Das dritte, das GOTT nach diesem biblischen Leitfaden verabscheut: Hände, die schuldlose Menschen töten. Ich hoffe, in die Versuchung kommen Sie und ich niemals. Obwohl, weiß man es? Der vierte Punkt, der kann eine Versuchung sein: ein Kopf, der böse Pläne ausheckt. Der kleine oder große Betrug, mit dem man andere hintergeht oder seinen eigenen Vorteil durchsetzt. 5) Füße, die auf verbrecherischen Wegen laufen. 6) Zeugen, die nicht die Wahrheit sagen. Vor Gericht zB.

Der 7. Punkt ist für uns alle: Weckt den sozialen Sinn für jeden Tag. Damit wir das Zusammenleben entgiften: Nicht hämisch über andere reden, nicht mit Hasskommentaren andere verletzen.Da heißt es: GOTT kann einen Menschen nicht ausstehen, der Brüder und Schwestern gegeneinander aufhetzt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27474
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