Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Mehr als 9.000 Menschen in Deutschland hat man befragt, wie sie das Zusammenleben in unserer Gesellschaft bewerten: Menschen im Osten und im Westen, davon ungefähr ein Drittel ohne Migrationshintergrund, aber auch Spätaussiedler, Türkeistämmige, Zuwanderer und Zuwanderinnen aus einem EU Land und auch Asylbewerber und Geflüchtete. Diese 9298 Menschen hat man befragt, wie das Zusammenleben im Alltag läuft, also in der Nachbarschaft, in Freundschaften, im Arbeitsmarkt und in der Schule. Und es hat sich herausgestellt, dass die Befragten generell zufrieden sind. Und zwar vor allem diejenigen, die direkte Kontakte mit Migranten haben. Wer die nicht hat, der beurteilt die Situation eher skeptisch und negativ. Durchgeführt hat die Befragung ein Sachverständigenrat aus verschiedenen unabhängigen Stiftungen[1]

Fast 10.000 Befragte und ein überwiegend positives Ergebnis. Als ich das gelesen habe, war ich richtig stolz auf uns. In unserem Land leben also gar nicht nur aufgebrachte und schimpfende Miesmacher, die nur das sehen, was nicht gut läuft.. Das könnte man ja manchmal denken, wenn man sieht und hört, was  Medien melden. Aber die Alltagserfahrungen der Leute sind in der Regel anders. Die meisten sagen: In meiner Nachbarschaft, in meiner Schule, an meinem Ort gibt es keine schwerwiegenden Probleme mit den Zuwanderern.

Und ich glaube, viele sehen auch, wie gut es den meisten bei uns geht. Wie die ältere Frau neben mir, die vor ein paar Tagen gesagt hat: „Es geht uns doch so gut! Bei den Behörden muss man nicht dafür zahlen, dass man zu seinem Recht kommt. Die Krankenversicherung funktioniert, in den Krankenhäusern muss man nicht zu zweit im Bett liegen und es sind alle Medikamente da, die man braucht. Wir haben mehr als genug zu essen und zu trinken. Ich finde, da können wir gut denen abgeben, die aus Ländern kommen, wo das alles nicht so läuft.“

Ich finde, die Frau hat Recht. Wenn ich unser Land mit anderen vergleiche, dann geht es uns wirklich gut. Natürlich weiß ich, dass es auch Arme bei uns gibt. Und dass man noch mehr tun könnte, um sozial Schwache zu stützen und zu fördern. Aber immerhin gibt es Beratungsstellen und Fördermaßnahmen. Anderswo gibt es das nicht. Solche Einrichtungen könnte man ausbauen. Steuereinnahmen gibt es doch anscheinend genug.

Ich bin stolz auf meine Mitbürger und Mitbürgerinnen, die sehen, wie gut es uns geht. Und die deshalb bereit sind, andere aufzunehmen, denen es schlechter geht. Gott segne sie und uns alle.



[1] www.svr-migration.de

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27283
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