Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Ich glaube, so viel Wasser habe ich noch nie getrunken wie diesen Sommer oder sonst Wasser gebraucht zum Erfrischen.

Darum fange ich heute mit einem Danke fürs Wasser an.

Mit ein paar Zeilen aus der Bibel.

„Gott, Du hast dich des Landes angenommen ... du hast es reich gemacht. Voll Wasser ist der Bach Gottes; du lässt ihr Getreide gut geraten. So baust du das Land... Du wässerst seine Furchen, feuchtest seine Schollen, mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs.“ (Psalm 65,10ff)

Biblischer Dank fürs Wasser. Jetzt sagen Sie wahrscheinlich: Aber so super wie in diesem Gebet war es doch gar nicht, mit dem Wasser von oben. Es war doch viel zu trocken. Dürr sieht alles aus.

Das stimmt, aber genau das hat mich darauf gebracht, dass ein Dank dran ist.

In einem normalen Jahr, da nehme ich das Wasser einfach selbstverständlich: Wasser ist einfach da, hier bei uns in Mitteleuropa, denke ich.

Aber das ist ein Irrtum, das wissen wir jetzt.

Ich glaube, so oft ist Wasser noch nie in den Nachrichten gewesen. Und das ist kein gutes Zeichen. In die Nachrichten schafft es nur das, was nicht gut läuft.

Seit April fehlt Wasser von oben. Und wenn es kam, dann oft viel heftig. Dürre, schlechte Ernte. Waldbrände. Am Nordpol ist das Eis zu Wasser geschmolzen. Auch nicht gut. Und in Sibirien taut der Permafrost. Das ist eine Katastrophe.

Wenn ich das sehe, merke ich: Wir haben allen Grund, danke zu sagen für den komplexen Wasserhaushalt der Erde: Gott, Du hast dich des Landes angenommen, du hast es reich gemacht. Voll Wasser ist der Bach Gottes.

Ich will mit diesem Dank nichts beschwichtigen, von wegen: „Alles nicht so schlimm, der liebe Gott wird es schon richten.“ Aber weil wir es gut haben mit unserem Klima, will ich mich anstrengen, dass es so bleiben kann. Und Sie bitte auch: Wir haben es gut mit dem Klima, mit dem Wasser.

Dankbar sein ist auch besser als Katastrophenstimmung.
In Katastrophenstimmung tun die meisten nicht, was getan werden muss. Wenn die Klima-„Katastrophe“ beschworen wird, reagieren Menschen auch katastrophal. Die einen kriegen Panik und sagen „Ist eh schon zu spät.“ Und tun nichts.

Und andere reagieren in Katastrophenstimmung noch extremer. Man leugnet die Probleme mit dem Wasser und dem Klima, wie der amerikanische Präsident. Darum bitte, keine Katastrophenstimmung machen. Gott meint es gut mit uns mit dem Wasser und dem Klima. Wir können ihm unseren Dank zurückgeben, wenn wir endlich ernst machen fürs Klima und uns dafür ins Zeug legen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27048
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