Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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 Alles hängt mit allem zusammen. Das wurde mir mal wieder klar, als ich über zwei Zahlen gestolpert bin. 37 Kilo Plastikmüll produziert jeder Mensch pro Jahr in Deutschland. Und 30 Kilo Plastikmüll waren im Bauch eines Pottwals, der an diesem Müll gestorben und vor kurzem auf der Insel Santorini gestrandet ist. Nun sind diese beiden 30erZahlen Zufall und sicherlich ist auch kein Müll den ich produziert habe im Bauch dieses Wals gelandet. Aber sicher ist auch, dass die Meere immer mehr zu den Plastik-Endlagern unserer Welt werden. Das geht leider ganz einfach: Entweder direkt durch Schiffe ins Meer gekippt oder durch Flüsse, die den Plastikmüll bis zum Meer führen. 150 Millionen Tonnen Plastikabfälle werden in den Weltmeeren vermutet. Das ist mal wieder eine so riesige wie unvorstellbare Zahl. Die konkreter wird wenn man weiß, dass sich der ganze Plastikmüll durch die Meeresströmungen in Müllstrudeln sammelt. Der größte davon im Nordatlantik mit einer Fläche, die so groß sein soll wie Mitteleuropa. Das muss man sich mal vorstellen, eine ganze Meeresregion voll mit Plastikmüll. Das ist so fürchterlich, dass ich mir ganz ohnmächtig vorkomme. Aber Ohnmacht lässt sich nur dadurch überwinden, dass man was macht. Natürlich müssen Industrie und Politik umweltverträglichere Lösungen finden. Aber das verhindert derzeit noch, dass Plastik so billig ist. Und wie alle nachhaltigen Verbesserungen wird es dauern, bis wir verstehen anders mit dem Plastik umzugehen. Deswegen muss ich erstmal selbst was tun. Mich fragen wo ich Plastik vermeiden kann. Das fängt mit ganz einfachen Sachen an.

Dass ich keine Plastiktüten benutze, dass ich mit Korb, Rucksack oder Stoffbeutel einkaufen gehe. Obst und Gemüse nicht eingeschweißt oder in diesen kleinen Plastiktüten kaufe, sondern lose oder in mitgebrachten Boxen. Getränke, wo es geht, nur in Glas kaufe und schon gar keinen „Coffee to go“ trinke, sondern einen Kaffee mit Zeit und bestenfalls im Sitzen. Gut ist es auch Dinge zu reparieren, sie mehrfach verwenden, gerade auch Plastik.

Es gibt so viele Möglichkeiten, ich muss mir nur meinen Tagesablauf anschauen und den ganzen Plastikmüll, den ich produziere. Und mir ab und zu sagen, dass alles mit allem zusammenhängt auf diesem wunderschönen, blauen Planeten. Und dass ich es bin, der etwas verändern muss - und kann.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27001
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