Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

What a wonderful world! Was für eine wunderbare Welt! Das ist ein wunderbares Lied. Der Jazztrompeter Louis Armstrong hat es uns geschenkt. Die Melodie ist ein Ohrwurm und den Refrain kann fast jeder mitsingen. Das Lied drückt ein schönes Lebensgefühl aus. Louis Armstrong singt: „Ich sehe grüne Bäume, auch rote Rosen – sie blühen für dich und mich. Und ich denke so für mich: was für eine wunderbare Welt! Ich sehe den blauen Himmel, weiße Wolken, den vom Licht verwöhnten Tag und das ehrwürdige Dunkel der Nacht – und ich denke mir: was für eine wunderbare Welt. Die Farben des Regenbogens, die sich am Himmel so schön abzeichnen, sie spiegeln sich in den Gesichtern der Menschen wider, die ihn sehen. Ich sehe Freunde, die sich mit „Hallo, wie geht’s?“ begrüßen – eigentlich meinen sie: „Ich mag dich, ich liebe dich!“ Mir kommt dieses Lied jedes Mal in den Sinn, wenn ich die Schönheit unserer Erde bewundere, jedes Mal wenn ich einen klaren Sternenhimmel mit den abertausend funkelnden Lichtern betrachte, oder Vögel beobachte, die ihr Nest bauen, überhaupt wenn ich mir die Artenvielfalt auf unserer Erdkugel bewusst mache. Auch die letzte Strophe rührt mich, wenn er mit seiner unverkennbaren Kratzstimme singt: „Ich höre kleine Babys schreien, sehe, wie sie aufwachsen – sie werden eines Tages mehr lernen, als ich je gewusst habe. Und dann denke ich mir: was für eine wunderbare Welt!“ Ja, unsere Welt ist faszinierend, wenn man bedenkt, was für Bedingungen hier zusammenkommen, dass Leben überhaupt möglich ist. Kein uns bekannter Planet kennt dieses Gleichgewicht aus Tag und Nacht, von Erde, Luft und Wasser. Es ist eher unwahrscheinlich, dass ein anderer Ort irgendwo im unendlich weiten Weltall eine vergleichbare Atmosphäre und so ausgeglichene Temperaturen hat. Es ist ein Wunder, kein Zufall, dass es Leben, dass es uns gibt. Das lässt mich vor Ehrfurcht nur Staunen. Natürlich bleiben auch Fragen: warum gibt es so viel Leid, soviel menschlichen Schmerz? Ich kenne die Antwort nicht. Es macht mich sprachlos, vor allem, wenn wir Menschen es selbst verschulden. Eigentlich müssten wir doch alles nur Erdenkliche tun, solidarisch teilen, das Leben auf dieser Erde für alle so angenehm wie möglich gestalten. Alle Menschen gleich und gerecht an diesem Wunder teilhaben lassen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26856
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