Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Dieser Frühling meint es wirklich gut: vorsommerliche Temperaturen; Sonnenstrahlen aus wolkenlosen Himmel; blühende Blumen, Sträucher und Bäume an den Straßen und in den Gärten; volle Straßencafés und seit Anfang Mai  auch volle Freibäder! Ist das nun der Frühling oder bereits der Sommer? Dies fragten sich auch die Meteorologen, denn sie stellten fest: Der vergangene April war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Obendrein gehört der April 2018 zu den trockensten April-Monaten seit Jahrzehnten.

Ich zumindest gehöre zu denen, die sich auch über einen feinen, dem Wachstum und Gedeihen zuträglichen Frühlingsregen freuen würden. Denn die Böden sind trocken und die Luft ist voller Feinstaub und Pollen. Zudem bin ich Allergiker. Meine Haut und meine Atemwege reagieren allergisch auf Pollen jeder Art. Darum fände ich einige Regentage jetzt echt super! Ich könnte endlich wieder klare, saubere Luft atmen.

Zudem wäre der Mai-Regen eine Wohltat für Weinberge und Äcker. So denke ich hin und wieder an einen Kindheitsspruch meines Vaters: „Mairegen mach mich groß, ich bin so klein wie ein Hutzelkloß“. In diesem Spruch steckt das ganz einfache Wissen, dass es fürs Wachsen und Gedeihen nicht nur Sonnenstrahlen braucht, sondern auch Regenwasser. Wie wichtig Wasser ist, erleben momentan auf dramatische Weise die Bewohner von Kapstadt in Südafrika. Dort denken manche Menschen sogar schon darüber nach, am Südpol abgebrochene Eisberge einzufangen, um sie als Süß- und Trinkwasser-Reservoir nach Kapstadt zu schleppen. Vor der Küste Kapstadts soll der Eisberg dann „gemolken“ werden.

Es ist so: Sonne und Wasser gehören zum Leben und Wohlergehen. Sonne und Wasser lassen die Natur wachsen und blühen. Beide sind in meinen Augen Zeichen der Güte Gottes. Ein Mensch der Bibel staunte darüber, dass „die Erde voll der Güte Gottes ist“ (Ps 33,5). Das bedeutet: Alles, was dem Leben und Wohlergehen zuträglich ist, ist ein Zeichen dieser Güte. Güte ist laut Wörterbuch die „hilfreich-großherzige Gesinnung“ oder die „selbstlose Freundlichkeit“. Güte ist eine wichtige Lebensgrundlage. Zu diesen Lebensgrundlagen gehört für uns nicht nur die Sonne, sondern vor allem das Wasser. Sollte es also in den nächsten Tagen doch mal wieder regnen, werde ich mich an dieser Wohltat und gütigen Zuwendung Gottes freuen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26482
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