Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Es ist alles hinreichend bekannt: Autos produzieren zu viel CO2 und andere schädliche Stoffe. Und das ist schlecht für Mensch und Umwelt. Deshalb gibt es in Stuttgart regelmäßig Feinstaubalarm. Und die Stadt wirbt dafür, auf Busse und Bahn umzusteigen. Das genügt aber längst nicht. Es bräuchte mutige wegweisende politische Entscheidungen. Verordnet von der Bundesregierung für das ganze Land. Etwa: Bis in zehn Jahren sind Verbrennungsmotoren verboten. Über Härtefallregelungen in einzelnen sozialen Notlagen ließe sich dann immer noch reden. Aber grundsätzlich wäre das endlich ein Signal. Da wollen wir hin, weil wir da hin müssen. Bevor das Klima vollends aus den Fugen gerät, solange wir die Luft um uns noch atmen können.

Aber - und bei diesem Thema ist das „Aber“ wohl das am meisten benütze Wort - aber da gibt es viele Hindernisse. Sie lassen sich für mich alle auf ein Merkmal reduzieren: Das Interesse von einzelnen wird über das Interesse von allen gestellt. „Aber die Arbeitsplätze. Aber der Preis. Aber die Wirtschaft.“ Der Vorstandsvorsitzende des Daimler-Konzerns hat dies zuletzt auf den Punkt gebracht: Der Umstieg auf Elektro-Autos mag für die CO2-Bilanz gut sein, aber nicht für die Konzernbilanz, hat er gesagt. Ich unterstelle nicht einmal, dass diese Bemerkung zynisch gemeint war. Sie trifft allerdings die Fakten mit bezwingender Härte. Ja, weil das genau so ist; weil die Bilanz einer Firma oder andere Einzelinteressen über dem Gemeinwohl stehen, und die Politik dagegen nicht unternimmt, zumindest nicht genug, deshalb passiert in dieser Frage so gut wie nichts. 

Elektroautos oder Fahrzeuge mit Hybridantrieb sind immer noch teuer. Die Infrastruktur ist nur unzureichend vorhanden, um mit einem Wasserstoffauto über lange Strecken fahren zu können. Das muss sich ändern. Wir müssen weg vom Verbrennen fossiler Treibstoffe. Dazu braucht es den Mut, den egoistischen Interessen von Lobbyisten und Firmen mutig politisch entgegen zu treten. Warum ich das sage? Weil Gott diesen Planeten wunderbar gemacht hat und immer noch liebt. Weil unsere Generation nicht auf Kosten der künftigen leben darf. Und weil uns die Erde nicht gehört, sondern nur anvertraut ist.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26319
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