Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Wie wird man eigentlich glücklich? Dazu gibt es unendlich viele Bücher und Ratschläge. Das eine oder andere Buch habe ich auch schon in die Hand genommen, aber jedes Mal denke ich: Es hat noch keiner hat einen Weg gefunden, der wirklich und für jeden funktioniert.“ Liegt das vielleicht daran, dass es gar nicht funktionieren kann, mich selbst glücklich zu machen?

Ist das nicht genau so, als wenn ich im Bett liege und versuche einzuschlafen? Je mehr ich das versuche, desto weniger funktioniert es. Da hat ja jeder so seine Tricks, die mehr oder weniger funktionieren. Allen gemein ist sicher, dass wir das Einschlafen nicht erzwingen können.

Auch das Glücklichsein kann ich nicht erzwingen. Vielleicht muss ich es wirklich ganz anders anpacken? Genau das schlägt ein Mönch unserer Tage vor, wenn er sagt: „Wer dankbar ist, der kann nicht unglücklich sein“. David Steindl-Rast, so heißt der Mönch, ist der Meinung, dass wir dem Glücklichsein gar nicht nachzulaufen brauchen. Wir sollten stattdessen anfangen, dankbar zu sein, denn: „Wer dankbar ist, der kann gar nicht unglücklich sein.“

Aber wofür sollte ich dankbar sein? Heute, jetzt? Für die Menschen, die es mit mir aushalten? Für meine - mehr oder weniger – Gesundheit? Ich selber versuche, jeden Morgen mit einem Gebet zu beginnen: Kurz die Augen schließen, innenhalten und Gott danken für diesen Tag der vor mir liegt. Für all die Menschen die mir begegnen und die Situationen, die ich erleben werde. Manchmal sage ich Gott auch nur ganz einfach: „Danke. Danke, dass du mich begleitest, dass du bei mir bist.“

Das ist für mich ein kleiner Anfang von Dankbarkeit. Meist fällt es mir dann auch leichter, im Laufe des Tages anderen Danke zu sagen oder dankbar wahrzunehmen, was sie für mich tun. In solchen Momenten spüre ich, dass dieser Mönch Recht hat: „Wer dankbar ist, der kann nicht unglücklich sein.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25863
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