Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Vielleicht klingelt es heute oder in den nächsten Tagen an Ihrer Wohnungstür. Es könnten die „Sternsinger“ sein: Jungen und Mädchen in königlichen Gewändern und mit einem leuchtenden Stern. 

„Gemeinsam gegen weltweite Kinderarbeit“, so lautet in diesem Jahr das Motto der Sternsinger-Aktion. Zwar ist Kinderarbeit in den meisten Ländern verboten. Aber das Verbot läuft ins Leere, wenn etwa in Indien und Afrika Familien hungern und ums Überleben kämpfen. Dann müssen auch die Kinder ran. Sie schuften in Steinbrüchen und Gold-Minen, knüpfen Teppiche für unsere gute Stube oder graben in Erdlöchern nach Kobalt und „Seltenen Erden“, ohne die unsere vornehmen Smartphones und Tablets allenfalls als Vesper-Bretter taugen. In China behauen Kinder Pflaster- und Grabsteine, anderswo durchwühlen sie riesige Müllhalden, um wertvolles Material zu gewinnen oder die Isolierung von Kupferkabeln abzubrennen. Von denen ganz zu schweigen, die als Kindersoldaten missbraucht oder in die Prostitution getrieben werden.

Weltweit, so schätzt die ILO, die „Internationale Arbeitsorganisation“ in Genf, arbeiten 11 % aller Kinder unter 17 Jahren unter „schweren ausbeuterischen Bedingungen“. Das bedeutet, dass man 85 Millionen Kinder um ihre Kindheit betrügt und ihnen Schule und Ausbildung verweigert. Und dies unter Gefahr für Leib und Leben. „Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, klagt Papst Franziskus.

Das „Kindermissionswerk“ versucht mit Hilfe der Sternsinger, die bitterste Armut in den betroffenen Familien zu bekämpfen, damit Kinder spielen und zur Schule gehen können. Parallel dazu fördert es internationale Kinderschutz-Abkommen ebenso wie Kinder-Parlamente und Bildungsprogramme. Alle Projekte werden schon im Vorfeld geprüft und zusammen mit Partner-Organisationen in den einzelnen Ländern durchgeführt. Die Spender dürfen daher sicher sein: Da wird kein einziger Euro verschleudert.

Wenn Sie die Sternsinger einlassen, werden sich diese mit einem Segen bedanken. Drei Buchstaben schmücken dann den Türbalken Ihrer Wohnung: CMB, „Christus mansionem benedicat“, lautet die Formel: Christus beschütze dieses Haus.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25666
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