Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Was wird heute auf mich zukommen? Manchmal beginne ich meinen Tag schon mit Grübeln. Und manchmal geht das dann gleich weiter: Was wird morgen sein und was nächstes Jahr? Und wie sieht überhaupt meine Zukunft aus? In der Bibel wird von Abraham erzählt. Er hat sich ganz ähnliche Fragen gestellt.

Abraham hatte seine Heimat verlassen, weil er Gottes Ruf gehört hatte: Geht in ein anderes Land. Ich werde bei dir sein. Das hat er getan und viel mitgemacht. Inzwischen war er alt geworden und seine Frau auch. Aber sie hatten keine Kinder. Abraham wird sich gefragt haben: Wozu das alles? Was soll denn werden? Da spricht Gott noch einmal mit ihm. Abraham hört: „Du musst keine Angst haben. Ich beschütze dich. Du wirst belohnt werden für dein Vertrauen!“ Abraham kann es nicht glauben, was Gott da sagt. Er wird richtig sauer. Lohn? Was soll das sein? Gott hat es ja noch nicht mal geschafft, ihm einen rechtmäßigen Erben zu schenken.

Zur damaligen Zeit, war der leibliche Erbe das Einzige, was wirklich zählt. Klar, das Abraham sich fragt: Warum habe ich alles für Gott geopfert und jetzt bekomme ich nicht mal einen Erben geschenkt, der mein Werk weiterträgt?
Aber Gott wiederholt sein Versprechen: „Ich verspreche dir: Du wirst einen Sohn bekommen.“ Und bevor Abraham protestieren kann, sagt Gott zu ihm: „Geh vor dein Zelt, schau in den Himmel und zähle die Sterne!“ Und als Abraham den Sternenhimmel sieht, begreift er: Gott ist viel größer und mächtiger, als er sich vorstellen konnte.

Auch wenn er und seine Frau schon alt sind: Gott hat die unzählbaren Sterne geschaffen – warum sollte Abraham also daran zweifeln, dass Gott ihm einen Nachkommen schenken wird?

Für mich ist Abraham ein tolles Vorbild. Er grübelt und ist total gestresst, wie ich manchmal, wenn ich an das denke, was kommt. Aber Abraham nimmt sich die Zeit, um nach draußen zu gehen. Draußen holt er erstmal tief Luft. Das hilft, um die Gedanken zu sortieren. Dann schaut er in den Himmel und sieht die Sterne. Die Sterne beruhigen ihn.

Wenn ich deshalb morgens schon ins Grübeln gerate, schaue ich aus dem Fenster in den Sternenhimmel. Jetzt im Winter ist es ja morgens noch dunkel. Ich schaue hinauf und die Sterne erinnern mich: Gott ist da und er hält seine Versprechen. Er wird auch mit mir in meinen Tag und in meine Zukunft gehen.

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