SWR1 3vor8

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„Nein, ich denke gar nicht dran!“ So eine Antwort braucht man nicht. Und trotzdem haben Sie so was vielleicht auch schon gehört. Man bittet seine Tochter oder seinen Sohn um etwas und kriegt zurück: „Nein, kann nicht, will nicht, ich nicht.“ So ein „Nein“ kann die Beziehung zwischen Eltern, Söhnen und Töchtern verletzen. Vor allem, wenn die Kinder schon erwachsen sind.

Gegeben hat es das anscheinend schon immer. Auch Jesus hat das beobachtet. In den evangelischen Kirchen geht es heute darum. Er hat erzählt:

„Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: ‘Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg!’
Aber der antwortete: ‘Ich will nicht!’ -  Später, tat ihm das leid und er ging doch.
U
nd der Vater ging zu seinem zweiten Sohn und sagte dasselbe. Der antwortete ihm: ‘Ja, Herr!’ Aber dann ging er nicht hin.

Zum Abschluss fragt Jesus seine Zuhörer noch. „Wer von den beiden hat getan, was der Vater wollte?“

Komische Frage, habe ich zuerst gedacht. Ist doch klar: der Erste. Der sagt zwar erst nein, aber dann geht er in sich und tut, worum der Vater ihn bittet. Am Ende ist der Weinberg versorgt. Und das zählt doch: Auf die Taten kommt es an, nicht die Worte. Nicht nur in der Familie, auch im Beruf oder unter Christen. Wer nur fromm redet und nichts tut, dem fehlt was als Christ. Der erste Sohn macht es klar besser.

Allerdings, so ganz problemlos ist es ja auch nicht, wie er sich verhält. So ein „ich will nicht“ kann eine Beziehung auch verletzen. Rundherum gut wäre das Verhältnis zwischen Vater und Sohn, wenn der sagen könnte. ‚Mach ich und dann macht er auch.‘ Ich frag Sie: Wie lange hält eine Beziehung es aus, wenn man das „will nicht“ nicht nur einmal hört, sondern öfter. Wann kriegt sie einen Knacks? Es braucht viel Energie und Liebe zwischen Menschen, um so ein „will nicht“ abzufedern. Selbst wenn derjenige, der es gesagt hat, das bereut. Gut, wenn man diese Liebe und Kraft hat.

Gott hat diese Liebe zu Menschen. Ich glaube: Das will Jesus mit seiner Geschichte auch sagen. Sie geht übers Zwischenmenschliche hinaus. Der Vater in der Geschichte, so kann ich mir Gott vorstellen. Der auf mich zukommt. Und mich bittet, dass ich tue, was in seinem Sinn ist. Wie oft habe ich da schon gesagt: „Will nicht, kann nicht, jetzt nicht….“ Gut dass Gott mir Zeit lässt, so ein „will nicht“ zurückzunehmen. Ich glaube, Gott kann sogar Jahre lang dafür Zeit lassen. Es ist nie zu spät, sich an Gott zu erinnern.

28 Dann sagte Jesus:
„Was meint ihr zu folgender Geschichte:
Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte:
Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg!’

29 Aber der antwortete: ‘Ich will nicht!’ ----
Später tat es ihm leid und er ging doch.

30 Und der Vater ging zu seinem zweiten Sohn und sagte dasselbe. Der antwortete ihm: ‘Ja, Herr!’
Aber er ging nicht hin.

31 Wer von den beiden hat getan, was der Vater wollte?“

Matth. 21,28-32

https://www.kirche-im-swr.de/?m=24896
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