Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Es kann einem wirklich Angst werden um diese Welt. Manchmal bekomme ich dieses Gefühl, wenn ich Nachrichten schaue oder Zeitung lese. Und gleichzeitig frage ich mich: Kann man überhaupt etwas tun, damit sich die Dinge zum Guten wenden? Sind die Probleme nicht zu groß und zu schwer? – Heute ist der Gedenktag von Christophorus. In seiner Geschichte habe ich eine Antwort gefunden.

Christophorus, war sehr groß und bärenstark. Er hatte sich vorgenommen, nur dem mächtigsten Herrscher der Welt zu dienen. Nach langer vergeblicher Suche hat er von Jesus Christus gehört. Er sei der Herrscher über die ganze Welt. Aber Christophorus konnte Christus nirgends finden. Da gab ihm ein Mönch eine Aufgabe: Christophorus sollte Menschen über einen reißenden und tiefen Fluss tragen, in dem zuvor schon Viele ertrunken waren. „Wenn Du das tust“, hat ihm der Mönch gesagt, „dann dienst Du Christus“. „Das kann ich“, hat der große und starke Christophorus geantwortet und ab sofort Menschen über den Fluss getragen. Eines Tages sollte er ein Kind hinübertragen. Als er es aber auf den Schultern hatte, wurde das Gewicht des Kindes immer größer. Die Last des Kindes drückte Christophorus in die Fluten. Um ein Haar wäre er ertrunken. Nur mit Müh und Not hat es Christophorus bis zum anderen Ufer geschafft. „Ich bin Christus“ hat ihm dort das Kind gesagt. „Ich trage die ganze Welt, und diese Last hattest Du für kurze Zeit auch auf Deinen Schultern“.

Die Legende von Christophorus zeigt mir: Die Welt retten, diese Last ist selbst für den stärksten Menschen zu schwer. Aber ich muss sie auch nicht retten, weil Gott sie trägt. Und als Christ vertraue ich darauf, dass er sie irgendwann zu einem guten Ende bringen wird. Was ich aber tun kann ist, die Welt ein bisschen besser machen mit dem, was ich gut kann. Der starke Christophorus konnte Menschen durch einen reißenden Fluss tragen. Und das hat er auch gemacht. Ich denke es lohnt sich zu fragen: Was sind meine Stärken? Was kann ich tun, um die Welt für ein paar Menschen ein bisschen besser zu machen?

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat beim Kirchentag in Berlin vor einigen Wochen Menschen ermutigt, solche kleinen Schritte zu gehen. „Jedesmal wenn Sie beispielsweise einem kleinen Kind Mut machen“, hat er gesagt, „dann verändern Sie die Welt zum Guten“. Solche kleinen Schritte kann jeder tun. Und wenn Viele sie tun, dann verändert sich auch was.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=24676
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