SWR3 Gedanken

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„Ein Optimist ist ein Mensch, der alles halb so schlimm oder doppelt gut findet.“ „Ein Pessimist ist ein Mensch, der sich über schlechte Erfahrungen freut, weil sie ihm Recht geben.“ Das hat der Schauspieler Heinz Rühmann mal gesagt. Das ist für ihn der Unterschied zwischen Optimisten und Pessimisten. Mich hat der Satz an meine Freunde Hannah und Jan erinnert.

Die beiden wollen zusammen ziehen. Eine Wohnung in der Stadt soll es sein. Gar nicht so einfach, findet Jan. Und er bekommt Recht: Hannah und Jan kassieren eine Wohnungs-Absage nach der anderen. Jan ist wütend: „Ich habs dir doch gesagt, dass es nichts wird!“. Er hat nämlich noch nie auf Anhieb eine Wohnung gefunden und weiß deshalb, wo der Hase langläuft. Hanna sieht die Sache gelassen: „Ach, hat doch bisher immer geklappt!“ Das macht Jan noch wütender, weil Hannah den Ernst der Lage nicht wahrhaben will.

Ob ein Kind später Mal als Optimist oder Pessimist durchs Leben geht, entscheidet oft schon das Elternhaus, sagt eine finnische Studie. Das heißt aber nicht, dass das für immer so bleiben muss. Wenn er will, kann Jan lernen, künftig optimistischer zu denken. Zum Beispiel so: Die Erfahrung, dass er bisher immer eine Wohnung gefunden hat, kann ihn sicher sein lassen, dass es auch diesmal irgendwann klappt.  

Schön, dass er Hannah hat, die ihn immer wieder herausfordert, das Ganze mal anders zu betrachten. Und andersrum ist Jan mit seiner Art für Hannah auch eine echte Hilfe. Dann, wenn es darum geht mit dem Lernen anzufangen, um nicht durch die Prüfung zu rasseln. Jan weiß nämlich, dass es sonst knapp werden kann.

Die Situation von Hannah und Jan zeigt (mir): Egal um welche Situationen im Leben es geht: Es kommt auf die (richtige) Mischung von Optimismus und Pessimismus an. Schön, wenn man Leute an seiner Seite hat, die diese Mischung ausmachen.


 

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