SWR1 3vor8

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Ohne Licht gibt es kein Leben. Pflanzen werden schlaff und blass ohne Licht. Tiere verlieren die Orientierung. Und Menschen werden depressiv ohne Licht. Winterblues nennt man das, wenn es ganz schlimm wird, braucht man eine Lichttherapie.

Besser noch: Menschen, die einem das Leben hell machen. Kinder können das mit ihrem Lachen und ihrer Fröhlichkeit. Wenn sie da sind, geht die Sonne auf. Gute Lehrer können einem ein Licht aufgehen lassen – auf einmal weiß man wieder, was man denken und glauben kann. Und Menschen, die sich für andere einsetzen, helfen und unterstützen – das sind Lichtgestalten, die können es wieder hell machen, wo nur noch Hass und Streit und Angst und Sorge war.

Und nun wird heute in den evangelischen Gottesdiensten gelesen: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, der tappt nicht mehr im Dunkeln, sondern wird das Licht des Lebens haben!“ (Joh 8, 12) Was für eine Hoffnung steckt darin für unsere Welt! Lebensmöglichkeiten auch, wo es ganz dunkel scheint.

Jesus hat das gesagt. „Ich bin das Licht der Welt“. Jetzt zu Weihnachten kann man sehen, wie das gemeint ist. In jeder Weihnachtskrippe sieht man den Stern, der über dem Stall in Bethlehem stand, als Jesus geboren wurde.

Wo ich bin, da ist Gott. So verstehe ich Jesus. Da sieht man, wie die Welt sein kann, wenn Gott in der Nähe ist. Da unterstützen Menschen sich gegenseitig. Sie begreifen: Gott ist uns nahe. Wir können hoffen. Wir können einander das Leben leichter machen, damit es auch für andere hell wird.

Ich bin das Licht der Welt – und wer mir folgt, wer in meine Richtung geht, der wird das Licht des Lebens haben, hat Jesus gesagt. Um den herum wird es hell werden und hell bleiben – so dass man leben kann.

Ich habe selbst noch keinen Krieg erlebt. Ich weiß deshalb nicht wirklich, wie es ist in Alleppo. Aber ich habe von meinen Eltern und Schwiegereltern gehört, wie es sein kann im Krieg. Aber auch wie es leichter wird und heller, wenn Menschen sich einander zuwenden. Wie schon ein wenig Freundlichkeit, ein bisschen Brot und ein Stückchen Schokolade einem helfen, nicht aufzugeben. Wie gut, dass es Helfer gibt, Lichtgestalten, die wenigstens ein bisschen Licht verbreiten in dunklen Zeiten. Mit Spenden kann man sie dabei unterstützen. Diejenigen, die sich engagieren oder spenden sind Licht für die Welt.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es heller wird, wenn einem jemand die Hand hält in dunklen Stunden. Oder wenn einem jemand mit seiner Fröhlichkeit unbeirrt zeigt, dass das Leben auch anders, auch gut und hell sein kann.

Ich glaube, überall wo das geschieht, geschieht es im Sinne Jesu. Und Menschen können leben. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23424
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