SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Radio ist bekanntlich alles andere als langweilig und überflüssig – muss man mal dran erinnern…

Radio hören unterhält; Radio hören bildet;
Radio informiert – wem müsste man das erzählen.
Immer noch ist das Radio das schnellste – oder doch wenigstens
eins von den schnellsten Informations-Medien.
Wenn auch das Internet oft genug den Eindruck macht,
noch schneller und noch authentischer nah dran zu sein.
Die Konkurrenz ist groß – und sie ist spannend.
Jedenfalls hier in Europa und drüben in Nordamerika.

Ein bisschen weiter südlich ist das anders.
Mitten in der Einsamkeit des peruanischen Urwaldes platzt eine Ölpipeline.
Radio Marañón berichtet als erster und einziger Sender –
auf Spanisch und auch in den indigenen Sprachen dort im Amazonas-Tiefland.
Ein immer noch riesiges Waldgebiet.
Viele Orte sind nur mit Booten zu erreichen –
Internet und Fernsehen haben keine Chance.
Aber das Radio. Von Jaén aus, in Nordperu,
erreicht der Sender rund eine Million Amazonasbewohner.

Seit vierzig Jahren fördert das katholische Hilfswerk Adveniat Radio Marañón. Die Kolleginnen und Kollegen dort sind hautnah dran am Leben der Menschen. Sie sind oft die einzige unabhängige Informationsquelle
und zugleich auch Sprachrohr für die Menschen in einer Region,
die der Staat vernachlässigt.

Und jetzt also die Pipeline, die platzt; Katastrophe in einer Gegend,
in der alles Leben vom Fluss abhängt!
Nur weil das Radio berichtet, erfahren die Leute,
dass sie sich in Acht nehmen müssen:
anderes Wasser trinken, was anderes essen als den frischgefangenen Fisch…
Radiohören hilft leben – dass das so konkret sein kann,
muss man sich noch mal vor Augen halten.

Zu Weihnachten werden die Katholiken für die Aktion Adveniat spenden;
sie unterstützen damit auch Radio Marañón.
Keine schlechte Idee – wo wir hier mit Radio ja doch ganz schön verwöhnt sind!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23307
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