Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Was tun Sie heute am Sonntag, dem letzten Tag der Pfingstferien? Werden Sie nach dem Aufstehen gemütlich duschen und frühstücken? Unternehmen Sie bei angenehmem Wetter etwas – mit der Familie oder Freunden? Wandern oder Radeln? Bummeln durch die Fußgängerzone oder durchs Museum? Einerlei: Ich wünsche Ihnen für diese Zeit der Muße viel Freude und Erholung.

Aber Sie könnten natürlich auch – vermutlich warten Sie schon längst auf diesen Tipp – in einen der vielen Sonntagsgottesdienste gehen. In vielen Kirchen können Sie mitfeiern, in anderen aufatmen – je nachdem, wie die Gottesdienste gestaltet sind. Vor allem jedoch können Sie in dieser Zeit darauf gespannt sein, wie Gott Ihnen begegnen wird. Denn das ist das Entscheidende in einem Gottesdienst: Nicht der Mensch dient Gott – mit gesungenen Liedern, gesprochenen Gebeten oder der gehaltenen und gehörten Predigt. Sondern im Gegenteil: Gott dient mir! Weil mir Gott im Gottesdienst dient, bin ich darauf gespannt, wie Er mir begegnet. Vielleicht erhalte ich einen Hinweis darauf, wie ich eine bestimmte Entscheidung treffen soll. Vielleicht höre ich einen Bibeltext, der mir in Ohr und Herz fällt und mich begleitet. Oder ich singe eine Liedstrophe, die mich anspricht und mir zum „Ohrwurm“ wird. Oder Sie feiern mit anderen gemeinsam das Abendmahl – und der Zuspruch der Vergebung tut Ihnen einfach nur gut. All das kann Ihnen in einem Gottesdienst passieren.

Mehr noch. Sie haben sogar die Möglichkeit, den Gottesdienst aktiv zu nutzen. Sie könnten sich so verhalten wie jener Mensch, der in einem Gebet Gott so anredet: „Ich breite meine Hände aus zu dir, meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land“ (Psalm 143,6). Wer sich im Gottesdienst so verhält, macht deutlich: Er ist mit seinen leeren Händen völlig aufs Empfangen eingestellt. Er braucht neue Lebensmittel oder Lebensmöglichkeiten. Wer leer, ausgedörrt in den Gottesdienst kommt, erhofft sich von Gott neue, ermutigende Lebenskraft. Genau das kann ich im Gottesdienst empfangen. Ich höre und erlebe, was mir neuen Lebensmut gibt. Zuletzt empfange ich im Gottesdienst den Zuspruch göttlichen Segens. Mit dieser Zusage, dass Gott mich in der neuen Woche begleitet, habe ich nicht nur den Sonntag, sondern sogar die vor mir liegende Woche mit einen hilfreich-lebensfreundlichen Vorzeichen versehen. So wünsche ich Ihnen heute einen gesegneten Sonntag.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22079
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