Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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In vielen evangelischen Kirchengemeinden wird heute Konfirmation gefeiert. 14-jährige Jugendliche ziehen feierlich in die Kirche ein. Manche Eltern kämpfen dann mit den Tränen. Es ist das erste Mal, dass ihre Kinder in der Gemeinde selbstständig auftreten. Die Kinder sind heute die Hauptpersonen, nicht Eltern oder Paten. Die werden genau genommen gar nicht gefragt.

Die Konfirmation ist so etwas wie die Fortsetzungsgeschichte zur Taufe.
Wenn ein Kind getauft wird, bringen es die Eltern und Paten zur Taufe. Das Kind ist in der Regel noch zu klein, um das für sich zu entscheiden. Eltern und Paten bitten um Gottes Segen für das Kind. Dem Kind wird zugesagt: „Du bist Gottes Kind! Du kannst dich darauf verlassen: Gott wird dich begleiten. Immer.“

Mit 13 werden die Jugendlichen dann zum Konfirmandenunterricht eingeladen. Da lernen sie viel über den Glauben. Sie können ihre Fragen stellen, diskutieren und suchen gemeinsam Antworten. Sie erleben die Gemeinschaft in der Gemeinde. Sie feiern Gottesdienste mit, besuchen diakonische Einrichtungen und arbeiten in der Gemeinde mit. So sollen sie erfahren und miterleben, was es bedeutet, zu glauben und zur Gemeinde zu gehören.

Bei der Konfirmation werden sie dann öffentlich gefragt: „Soll das dein Glaube sein?“ Bei ihrer Taufe ist ihnen versichert worden: „Du bist Gottes Kind!“ Nun werden sie gefragt: „Willst Du das glauben? Willst du darauf vertrauen?“. Das wird ihnen zugetraut und es wird ihnen zugemutet, dass sie für sich selbst sprechen können. Der Glaube wird nicht einfach vererbt. Jeder Mensch kann selbst Ja sagen.

Bei der Konfirmation werden die Jugendlichen wieder gesegnet. Jetzt können sie es bewusst erleben. Und sich später immer wieder erinnern: Gott wird für mich da sein.
Jeder Konfirmand, jede Konfirmandin bekommt einen Konfirmationsspruch aus der Bibel. Ein Satz, der sie begleiten und ermutigen soll.  

Mein eigener Konfirmationsspruch stammt aus dem Buch Jesaja:
„So spricht der Herr: fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“

Der Satz hat mich begleitet in all den Jahren seither. Er hat in sehr unterschiedlichen Situationen zu mir gesprochen. Mal hat er mich aufgebaut oder getröstet, mal hat er mich eher herausgefordert. Ich bin gespannt, was ich noch mit ihm erleben werde. Auch das ist eine Fortsetzungsgeschichte.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21834
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