Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Ich will heute schon mal an morgen denken. An alle die, die sonntags arbeiten. Für andere. Ärzte, Pfleger Krankenschwestern in Krankenhäusern. Polizisten, Personal bei öffentlichen Verkehrsmitteln. Fluglotsen, die für Sicherheit der Flugreisenden sorgen. Techniker, die aufpassen, dass in den Kraftwerken alles läuft. Journalisten. All die Menschen in Restaurants und Kneipen. PfarrerInnen und Musiker. Und und und… Danke, dass Sie uns anderen den Sonntag zu einem besonderen Tag machen.

Ich denke aber auch an die, die morgen eigentlich nicht arbeiten müssen und es trotzdem tun. Ich habe es in letzter Zeit auch öfter zugelassen, dass sich die Arbeit in den Sonntag hineingefressen hat. Eigentlich weiß ich, ich brauche den Sonntag. Er tut gut. Da geht es mir nicht anders als Gott. Ja, Gott!

Von ihm wird ganz am Anfang der Bibel erzählt:
6 Tage hat er intensiv an der Schöpfung gearbeitet. Am 7. Tag vollendet sich das Ganze. Der 7. Tag ist die Krone der Schöpfung. Nicht der Mensch. Der Ruhetag. Denn da kommt dieser wunderbar geniale Satz: „Und Gott ruhte.“

Im letzten Jahr habe ich dieses „Gott ruhte“ richtig humorvoll dargestellt gesehen. In einer großen Kirche in der Nähe von Palermo. Auf einem Mosaik.
Da ruht Gott von der Arbeit. Man sieht es ihm an, er ist geschafft vom vielen Schaffen. Aber jetzt kann er durchatmen. Erst in der Ruhe kann er wahrnehmen, was da an guter Schöpfung entstanden ist. Solange man mitten drin steckt in der Arbeit, sieht man es nicht. Dafür braucht man Zeit und Ruhe. Erst dann hat man die Augen dafür.

Das ist es: Dass man nicht immer weiter und weiter arbeiten und tun muss. Sondern dass man sich hinsetzen kann oder hingehen und anschauen, was man geschafft hat --und was Gottes Schöpfung zu bieten hat. Es genießen, hoffentlich in Frieden. Müsste das nicht möglich sein am Sonntag. Ähnlich wie Gott es gemacht hat.

Ich brauche den Ruhetag. Schön, wenn Sie und ich morgen die Chance haben, die Unruhe hinter uns zu lassen. Damit wir erleben können: Wir sind frei von Alltagsdruck.
Ein Sonntag kann trösten. Von Sorgen lösen. Man kann zu sich kommen.
Sich auf Gott besinnen. Der Sonntag kann mich aufrichten und neu ausrichten. Darauf, worauf es ankommt im Leben.
Man kann ohne Zweck und Zeitdruck flanieren. Musik, Gottesdienst. Mit den Kindern zusammen sein. Sport ohne Erfolgsdruck. Lieben. Von Herzen genießen.

Und denen dankbar sein, die am Sonntag arbeiten müssen. Für mich und andere. Danke dafür, dass morgen für mich ein besonderer Tag sein kann.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21500
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