Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Schenken kann so viel Freude machen, das merke ich jedes Jahr am Wunschbaum in der Reutlinger Citykirche. Da hängen ab Mitte November Wünsche von Kindern aus, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Kinder aus Familien, die sehr wenig Geld haben: Hartz IV-Kinder, Flüchtlingskinder, Kinder von Geringverdienern.
Wir machen das schon seit ein paar Jahren. „Sternenfunkeln in Kinderaugen“ heißt unsere Weihnachtsaktion und deshalb hängen auch Sterne mit den Wünschen am Wunschbaum aus. „Mädchen, 8 Jahre wünscht sich eine Barbiepuppe“, steht auf einem. „Junge, 6 Monate wünscht sich eine Spieluhr“, „Mädchen 12 Jahre wünscht sich einen Schminkkoffer“. Und alle Wünsche werden erfüllt!
Von netten Menschen, von Kindergartengruppen oder Schulklassen, die gemeinsam für 1 oder 2 Geschenke sammeln, von Kindern, die dafür extra etwas von ihrem Taschengeld abzwacken, von Firmenbelegschaften und Einzelpersonen von jung bis alt. Manche nehmen einen Stern mit, manche gleich mehrere. Manche überweisen Geld, damit zum Schluss auch wirklich alle 1.500 Kinderwünsche erfüllen werden.
„Sternenfunkeln in Kinderaugen“[1] – bei der Geschenkeausgabe kurz vor Weihnachten sehen wir hunderte Paare strahlender Kinderaugen, wenn die Kinder mit ihren Eltern die verpackten Geschenke abholen. Und wir sehen hunderte Paare strahlender Augen schon ab Mitte November – wenn die Schenker vor dem Baum stehen! Die suchen nämlich mit leuchtenden Augen und langem Abwägen den Kinder-Wunsch aus, der sie besonders anspricht und gehen dann mit großer Begeisterung einkaufen! Und wenn sie das Geschenk zu uns zurückbringen, dann ist es fast immer wunderschön verpackt, oft liegen noch eine Karte dabei und Süßigkeiten und liebevoller Deko. So wird selbst aus einem Gutschein-Geschenk ein wunderschönes, großes Paket, das beim Abholen die Augen der Kinder in Vorfreude strahlen lässt.
„Danke, dass Sie das machen!“, sagen viele Schenker, wenn wir uns bei ihnen für ihre Unter­stützung bedanken. Mich berührt das immer und ich merke: Die Menschen fühlen sich beschenkt, weil sie schenken dürfen. Es ist also tatsächlich etwas dran an dem Spruch „Geben ist seliger als Nehmen“. Schenken macht einfach Freude! Vielleicht probieren Sie es aus – Gelegenheiten zum Schenken gibt es schließlich viele, nicht nur zu Nikolaus oder zu Weihnachten!
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Advent!


[1]Nähere Informationen unter www.sterntaler-sternenfunkeln.de.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20971
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