Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Täglich stand sie im letzten Jahr auf dem Weihnachtsmarkt: Maria aus Nazareth – als Schaufensterpuppe in Witten. Ein evangelischer Pfarrer hatte die Idee und hat die Krippenszene aufgebaut. Mit Heu, einer Futterkrippe und einer Schaufensterpuppe mit blauem Mantel – Maria. Und nicht nur das – der Pfarrer hat für Maria sogar eine Facebookseite angelegt.[1] „Maria Nazareth“ nennt sie sich dort, „Person des öffentlichen Lebens“.
Maria Nazareth war die Attraktion auf dem Weihnachtsmarkt 2014. Und auch auf Facebook hat sie viele Freunde gefunden. Einige davon haben Maria Nazareth abends sogar zu sich geholt. Um solche Einladungen hatte sie auf ihrer Facebook-Seite gebeten. Und so war Maria Nazareth in Schulen und Gemeindehäusern, in Geschäften und Kirchen, bei Konzerten und Veranstaltungen und in einigen Wittener Privatwohnungen.
Jetzt könnte man fragen: Was soll das bringen? Eine Schaufensterpuppe bei sich zu Hause? Aber merkwürdiger Weise hat es sehr viel gebracht! Denn diese Schaufensterfigur ist nicht einfach eine Puppe. Diese Figur steht für etwas – für die Mutter von Jesus und damit für die Weihnachtsbotschaft! Dafür dass Gott selbst in unsere Welt gekommen ist vor 2.000 Jahren. Und genau darüber haben die Menschen geredet, sobald Maria bei ihnen war. Sie haben diskutiert, ob sich die Welt verändert hat, wo Gottes Liebe spürbar ist und wo sie fehlt.
Maria Nazareth bei uns zu Hause. Ich finde diese Wittener Aktion großartig – quasi die Weihnachtsbotschaft zum Anfassen, zum Diskutieren, zum „Begreifen“.
Auch in diesem Jahr hat der Pfarrer auf dem Weihnachtsmarkt Schaufensterfiguren aufgebaut. Diesmal als Engelsfiguren. Auch eine Weihnachtsbotschaft zum Anfassen. Denn in diesem Jahr sollen die Menschen miteinander ins Gespräch kommen über die Frage: „Ob es noch Frieden gibt auf der Welt?“
Ich fände es schön, wenn das Wittener Beispiel Schule machen würde, wenn immer wieder Menschen die Weihnachtsbotschaft neu diskutieren. Wenn auf jedem Weihnachtsmarkt, in jedem Kriegsgebiet, bei jeder Regierungskonferenz und in allen Wohnzimmern darüber diskutiert würde, wie die Liebe und der Frieden sich durchsetzen können in unserer Welt. In Witten haben sie einen guten Anfang gemacht mit ihrer Weihnachtsbotschaft zum Anfassen, finde ich, in unseren eigenen Wohnzimmern könnten wir weitermachen. Vielleicht finden wir gemeinsam Antworten, die die Welt tatsächlich besser machen.



[1]https://www.facebook.com/Maria-Nazareth-738537769573393/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20970
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