Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Nun sind sie vorbei, die Ferien. Jedenfalls in Rheinland Pfalz. Was war das schön, sich morgens im Bett noch mal rumzudrehn... aber das ist jetzt vorbei.
Schließlich müssen sich viele von uns ums Bruttosozialprodukt kümmern. Dafür sorgen, dass der Laden läuft.
Urlaub könnte ich auch hauptberuflich machen- steht heute auf meinem Kalenderblatt. Urlaub hauptberuflich- ich versteh das so: als „Urlaub in der Arbeit“. Mittendrin und zwischendurch. Eine Freundin hat dafür ein Bild. Sie spricht vom „Mokka zwischendurch“. Der tut nicht nur gut, der ist auch notwendig.
In der Bibel gibt es sogar eine Geschichte dazu.
Jesus ist in Bethanien und bei den Schwestern Martha und Maria zu Besuch.
Martha – ganz die Hausfrau- kümmert sich ums Essen, um den Staub auf seinen Kleidern und dass er sich hinlegen kann. Schließlich braucht er Erholung.
Maria, die Schwester, wuselt nicht herum und kümmert sich auch nicht um sein Wohl. Sie sitzt einfach nur zu Jesu Füßen und hört ihm zu. Martha bemerkt das natürlich.
Sie ärgert sich und meint, Jesus solle ihr mal Beine machen, damit sie mithilft. Aber Jesus bleibt ganz entspannt.
Martha, du machst dir viel Sorge und Mühe, sagt er. Aber es braucht auch das, was Maria tut. Sich hinsetzen, da sein, hinhören. Mach es nicht klein.
Ich meine, es tut nicht nur gut, es ist auch notwendig: mitten im Alltagsgewusel einfach mal dasitzen.
Da sein, hinhören, was wichtig ist und das Leben ausmacht. Sicher, das braucht auch ein paar Minuten. Wenn zum Beispiel die Kollegin in der Tür steht und was sagen will. Dann einfach da sein, hinhören. Das ist manchmal wichtiger als alles Gewusel. Und es kann für alle wie Urlaub sein. Mitten im Alltag.
Und belebend- wie eben ein „Mokka zwischendurch“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20496
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