Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Warum immer nur schlechte Nachrichten. Bringt doch auch mal gute Nachrichten in den Nachrichten.“ Diese Forderung habe ich schon oft gehört. Und selbst schon gestellt.
Aber wenn es dann mal eine gute Nachricht gibt, dann hört kaum einer hin. Oder haben Sie mitgekriegt, was die Vereinten Nationen berichtet haben?
In den letzten 15 Jahren hat sich viel verändert auf der Welt. Zum Guten: Es gehen mehr Kinder in die Grundschule als je zuvor, die Zahl der Kinder, die am Hunger sterben, bevor sie fünf Jahre alt sind, ist deutlich gesunken: Vor 20 Jahren war es über 12,6 Millionen Kinder jedes Jahr. Jetzt noch die Hälfte. Das sind immer noch viel zu viele.
Und die meisten Erfolge bei der Bekämpfung der Armut hat vor allem China.
Dort ist die Zahl der extrem Armen von 60 Prozent auf 12 Prozent gesunken. Aber auch in Afrika gibt es gute Entwicklungen beim Kampf gegen Hunger und Armut. („Träumerei“ Zeit online 3.8.15)
Wirklich, das sagt der Abschlussbericht, den die UN für die letzten 15 Jahre gegeben hat. Im Jahr 2000 hatte die UN sich ehrgeizige Ziele gesetzt. ‚Jahrtausendziele.‘ Und jetzt das Ergebnis: Es hat genützt, gegen Hunger und Armut zu kämpfen. Und davon zu träumen, dass die Welt besser werden kann. Es ist was gewachsen.
Ich war überrascht, fast ungläubig, als ich das gelesen habe. Und gleich sind mir wieder schlechte Nachrichten eingefallen. Als Gegenargumente. Fast als würden gute nicht in mein Weltbild passen.
Dabei braucht es doch gute Nachrichten. Solche, die spüren lassen, was Jesus gesagt hat: ‚Das Reich Gottes wächst auf dieser Erde. Eine Welt, wie Gott sie will.‘ Gute Nachrichten zeigen: Die Welt ist ein Stück voran gekommen auf dem Weg dorthin. Auch in Afrika.
Warum reagier ich dann ungläubig? Will ich nicht glauben, dass sich was ändern kann zum besseren? Ist es bequemer, an Vorurteilen festzuhalten? Afrika = Probleme, politische Instabilität. Dann kann ich denken: ‚Da ändert sich sowieso nichts, dann brauche ich auch nichts zu tun.‘
Die UN ist übrigens dabei, für die nächsten 15 Jahre neue Ziele zu formulieren. Nach dem Motto: „Es lohnt sich zu träumen.“ Und aus Träumen konkrete Ziele zu machen. Die auch Sie und ich konkret fördern können. Und auch in der Entwicklungspolitik energische Ziele zu setzen. Damit die Menschen in Afrika leben können.
„Es lohnt sich zu träumen“. Und große Träume herunter zu brechen in konkrete Ziele, bei denen man auch die Erfolge sehen kann. Dann gibt es vielleicht auch wieder Nachrichten, dass das Reich Gottes wächst

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20472
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