Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Lachen wirkt Wunder.“ Montags erst recht. Aber, eigentlich bin ich jeden Tag froh, wenn ich was sehe, was mich lachen lässt, oder lächeln, schmunzeln. Irgendwas worüber ich mich entweder still in mich hinein freuen kann, oder manchmal auch aus mir heraus.
„Lachen wirkt Wunder.“ Es ist ein Zublinzeln Gottes.
Es macht das Leben draußen ja nicht direkt leichter. Aber einen selber stärker und optimistischer. Es tut mir zB. gut, wenn ich morgens zum Zug gehe, und da steht auf einmal eine junge Frau, Handy am Ohr, und sie muss über irgendwas lachen, was man ihr gerade gesagt hat. Ich nehme so ein Fremd-Lachen gern persönlich. Ich weiß, es hat mit mir direkt nichts zu tun hat. Ich nehme es als Versprechen von was Gutem für uns andere, die meistens eher ernst bis muffelig in den neuen Tag hasten. Warum soll ich mich nicht von einem Fremdlachen erleichtern lassen? Und optimistischer machen.
Aber man kann sich nicht darauf verlassen, dass einem immer so ein Wunder wirkendes Lachen vergönnt ist.
Dafür gibt es noch was anderes, habe ich vor kurzem gehört im Radio: „Freundliche Rituale und kleine Gesten des Mitgefühls verbreiten Optimismus und machen den Alltag lebenswerter.“ Freundliche Rituale verbreiten Optimismus. Mhm. Also nicht warten darauf, dass mir zufällig ein Lachen vergönnt sein könnte. Freundlichkeit als Ritual. Ganz bewusst regelmäßig in den Morgenablauf eingebaut. Zb: Jeden Morgen eine SMS für jemand, der einem wichtig ist. Ein Lied unter der Dusche. Ein kleines „Behüt‘ sie Gott“ für die Kinder, bevor sie aus dem Haus gehen.
Vielleicht auch ein kleines Ritual der Freundlichkeit für mich selber.
Ich zum Beispiel lese am Montagmorgen immer noch mal den Sportteil, obwohl ich ja weiß, wie meine Mannschaft gespielt hat. Das ist so ein freundliches Ritual für mich, das mich optimistisch macht. Wenn sie gewonnen haben, dann nehme ich das mit in den Montag. Und wenn sie verloren haben? Dann hoffe ich, dass es am nächsten Wochenende besser wird. In diesem Optimismus bin ich unerschütterlich.
Kleine Rituale der Freundlichkeit und Lachen wirken Wunder. Sie helfen dem Optimismus auf. Für die dunklen Seiten des Lebens.
Freundlichkeit und Lachen, die wir uns gönnen, sind für mich noch mehr:
Immer auch kleine Leuchtsignale Gottes: In jedem Gottesdienst heißt es beim Segen: „Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir.“ Ich finde, so kann man hell und optimistisch starten. In diesem Sinn, einen göttlich-freundlichen Montag.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18241
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