SWR1 3vor8

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Eigentlich ist es immer auch eine Sache des Kopfes, wie ich mit meinem Leben klar komme. Meines Geistes. Ob es z. B. glückt aufrecht durchs Leben zu gehen. Wenn mein Geist müde ist und der Kopf leer, dann werden Herausforderungen auf einmal übergroß oder ich halte nicht durch. Wie ich lebe, ist auch eine Sache des Kopfes, oder besser, des Geistes.
Ich finde, man kann das immer wieder erleben:
Die Fußballer zum Beispiel bei der WM in Brasilien werden es spüren. Wenn das Klima sie körperlich an ihre Grenzen bringt. Dann hilft manchmal doch noch der Kopf weiter. Es ist erstaunlich, wozu die Kraft des Geistes Menschen fähig machen kann. Vielleicht unterschätzen wir manchmal, wie wichtig sie ist.
Ich glaube, wie ich durch schwierige Situationen durchkomme, hängt auch ab von den geistigen Kräften, die einem geschenkt werden.
An einer Krankheit habe ich das auch gesehen im letzten Jahr. Ein älterer Herr ist schwer krank geworden. Die Prognosen waren schlecht. Aber er hat den Lebensmut nicht verloren. Immer wieder ist ihm neuer Kampf-Geist zugewachsen - gegen die Krankheit. Am Ende hat er sie körperlich nicht besiegen können. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, diesen Geist in ihm, den hat sie nicht unterkriegen können.
Ich glaube, geholfen hat ihm, dass der Glaube an Gott in ihm lebendig blieb.
Der Glaube kann eine Kraft sein. Kann aufhelfen auch in der Schwäche.
Diese Kraft des Geistes wird heute zu Pfingsten gefeiert. Gleich doppelt.
Zum einen sind wir Christen überzeugt:
Dieser Schöpfergeist Gottes ist in der ganzen Schöpfung.
Auch wenn man nicht an Gott glaubt, diese kreative Lebenskraft ist in jedem.
Und zum anderen:
Wenn man an Gott glauben kann, dann kann man Gottes Geist auch bewusst spüren. Auch wenn die eigenen Kräfte abnehmen. So, wie jener alte Herr.
In den evangelischen Kirchen wird heute an Pfingsten daran erinnert. Ich finde stark, wie der Apostel Paulus das geschrieben hat an Christen in Rom:
Ihr seid nicht mehr von eurer irdischen Gesinnung bestimmt, sondern vom Heiligen Geist. Denn der Geist Gottes wohnt in euch. Und er erfüllt euch mit Leben.
Gott bringt einen hellen Geist ins Leben. Wenn ich an ihn glauben und ihm vertrauen kann, das kann mich aufrichten. Innerlich. Und dann vielleicht auch vor Menschen und in dem, was einen im Leben runter drückt.
Manchmal ist diese Flamme des Geistes klein. Das Wissen, dass ich von Gott komme und sein Geist in mir ist. Gut dass Pfingsten daran erinnert Gut, dass ich bitten kann: Komm, heiliger Geist! In diesem Sinn wünsche ich Ihnen schöne und geistreiche Pfingsten.

Bibeltext: Römer 8,9-11
Aber ihr seid nicht mehr von eurer irdischen Gesinnung bestimmt, sondern vom Heiligen Geist. Denn der Geist Gottes wohnt in euch.
Wenn Christus jedoch in euch gegenwärtig ist, dann ist euer Leib zwar tot aufgrund der Sünde. Aber der Geist erfüllt euch mit Leben, weil Gott euch als gerecht angenommen hat.
Es ist derselbe Geist Gottes, der Jesus vom Tod auferweckt hat. Wenn dieser Geist nun in euch wohnt, dann gilt:
Gott, der Christus vom Tod auferweckt hat, wird auch eurem sterblichen Leib das Leben schenken – durch seinen Geist, der in euch wohnt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17728
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