Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Gott ist nicht tot zu kriegen. Das ist es – ein bisschen salopp formuliert – was wir Christen gestern und vorgestern gefeiert haben.
Gott ist nicht tot zu kriegen. Alles was gegen ihn spricht und was Menschen gegen ihn vorbringen: das bringt ihn nicht um. Manche sagen: Gott hat so viel Leid nicht verhindert. Und in seinem Namen wird so viel Unheil angerichtet. Dieser Gott ist gefährlich. Den muss man aus der Welt schaffen. Andere sagen: Wenn sich die Menschen das Leben gegenseitig zur Hölle machen, wie kann man da an Gott glauben, der die Liebe ist. So einen Gott gibt es nicht. Das kann man alles gegen Gott vorbringen – aber das bringt ihn nicht um.
Manchmal geht es wirklich schlimm zu in der Welt. Einer betrügt und verrät den anderen. Dann bricht eine Welt zusammen. Freunde lassen ihren Freund im Stich, gerade wenn der sie am dringendsten braucht. Und schließlich wird einer unschuldig hingerichtet. Das gibt es heute. Und so war es damals, als sie Jesus hingerichtet haben. Und wie Jesus damals klagen auch heute viele: „Warum hast Du mich verlassen, Gott?“ Alles, woran ich geglaubt habe: Liebe und Hoffnung: das ist alles aus und vorbei. Manche sagen dann: Was soll ich mit Gott. Gott ist tot.
Aber damals haben seine Freunde und Anhänger nach ein paar Tagen gemerkt: Jesus lebt. Gott ist nicht tot. Durch Jesus ist ja Gott in die Welt gekommen. Gott, der sich den Menschen freundlich zuwendet. Besonders denen, die meinen, sie hätten nichts mehr zu erwarten. Einer, der nicht groß und machtvoll ist und fern von allem Unglück. Sondern nah bei den Menschen. Mitten im Leben. So ist Gott, hatte Jesus gezeigt.
Wie sie damals gemerkt haben, damals, dass dieser Gott lebt? Sie haben Erfahrungen mit ihm gemacht. Sie sind ihm begegnet. Eine todtraurige Frau hat  einen Mann gesehen, erzählt die Bibel. Der hat freundlich mit ihr geredet. Da hat sie die Freundlichkeit gespürt, die sie bei Jesus gespürt hatte. Und gewusst: Gott ist lebendig. Andere haben ihre Arbeit gemacht, wie Jesus es ihnen geraten hat. Und gemerkt: Es geht. Wenn wir das so machen, wie er gesagt hat, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Dann haben wir alles, was wir brauchen. Und auf einmal war er bei ihnen und sie haben gespürt: Jesus lebt. Gott ist nicht tot.
Ich glaube, heute kann man solche Oster-Erfahrungen auch machen: Einer sagt mir die richtigen Worte, damit ich das Leben wieder sehen kann. Eine tut genau das richtige und ihre Liebe macht den anderen das Leben wieder hell.
Da kann man spüren: Glaube und Liebe und Hoffnung sind nicht tot. Denn Gott ist nicht totzukriegen.

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