SWR1 3vor8

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33. Sonntag im Jahreskreis (C) 

Naturkatastrophen – Erdbeben, Wirbelstürme, Überschwemmungen sind in den letzten Jahren weltweit mehr geworden. Wenn so etwas passiert, dann sind auch Unheilspropheten nicht weit. Mit ihren frommen oder unfrommen Drohungen wollen sie noch mehr verunsichern und verwirren. Sie spielen mit der Angst der Menschen. 

Von schlimmen Ereignissen ist auch im Lukas Evangelium die Rede. Davon ist heute in den katholischen Gottesdiensten zu hören. Selbst Jesus spricht von Ereignissen, die die Menschen erschüttern. Aber er droht nicht damit. Er lässt seine Zuhörer aufhorchen: „Gebt acht, dass euch die Unheilspropheten nicht irreführen!“ 

Mir sagt das: Ich soll den Mut nicht verlieren. Ich soll mich in schwierigen Zeiten nicht verführen und nicht verrückt machen lassen. Für mich ist das die Botschaft von einer im Letzten guten Zukunft. 

Interessant ist bei der Begegnung Jesu mit seinen Zuhörern noch etwas. Einige weisen auf den herrlich restaurierten Tempel in Jerusalem hin. Der Tempel, das ist für die Menschen in Israel das Größte gewesen: das Heiligtum auf Erden. Jesus bemerkt dazu: „Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden.“ Tatsächlich ist der Tempel im Jahre 70 nach Christus von den Römern zerstört worden. Übrig geblieben ist ein winziger Rest: die heutige Klagemauer. 

Warum sagt Jesus, dass vom Tempel in Jerusalem nichts übrig bleiben würde? Er sagt es nicht, um die Menschen zu verwirren. Er will sie wachrütteln: Es gibt auf Erden keine letzte Sicherheit. Hilfe kommt nicht vom Tempel, auch nicht von unseren Sicherheitsvorkehrungen. Halt und Hilfe kommen allein von Gott. Er wird alles zur Vollendung führen. Er wird alles gut und heil machen – in seiner neuen Welt. 

Und Jesus verweist immer wieder auf sich, und dass er von Gott gesandt ist, um bei uns für dieses Vertrauen zu werben: Kommt zu mir, die ihr es schwer habt, ich richte euch wieder auf. Fürchtet euch nicht, ich bin bei euch. Wie eine Lichterkette durchzieht diese Botschaft das Neue Testament.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16370
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