Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Der Alltag ist schon ein rücksichtsloser Genosse. Die Arbeit frisst die Energie, die Pflichten die Freiräume und ratz, fatz schon wieder ist eine Woche vorbei. Leben im ICE Tempo.

Der Alltag kann aber auch ein furchtbar öder Genosse sein. Immer das dasselbe, keine Abwechslung, immer derselbe Trott. Leben als eine große graue Leere. Und weil sich das Leben eben zu viel zwischen diesen beiden Genossen abspielt sind Sinnsprüche und Glücksformeln so beliebt. Als Ratgeber oder Tipps, dem Leben zwischen ICE Tempo und langweiliger Leere zu entkommen. Buchläden und Internet sind voll davon. Und viele haben ähnliche Tipps, wie „nutze den Tag" oder „nimm dir Zeit". Leichter gesagt als getan, denn vor allem das Wie ist wichtig.

Eine Kollegin hat mir einen Text geschickt, der sich von den vielen Glücksformeln unterscheidet. Er sagt mir nicht was ich tun soll, um meinem Leben mehr Intensität oder mehr Tiefe zu geben, sondern er sagt mir wie und warum. Der Text ist von Bob Moorehead, einem amerikanischen Geistlichen und er schreibt ein paar Sachen, die sind so schön, dass ich sie weitersagen möchte:

„Vergesst nicht mehr Zeit denen zu schenken, die ihr liebt, weil sie nicht immer mit euch sein werden.

Sagt ein gutes Wort denen, die Euch voll Begeisterung jetzt von unten anschauen, weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch sein werden.
Schenkt den Menschen neben Euch eine innige Umarmung, denn sie ist der einzige Schatz, der von eurem Herzen kommt und euch nichts kostet. Sagt dem geliebten Menschen, ich liebe dich und meint es auch so. Ein Kuss und eine Umarmung, die von Herzen kommen, können alles Böse wieder gut machen.
Geht Hand in Hand und schätzt die Augenblicke, in denen ihr zusammen seid, denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr neben euch sein. Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen, findet Zeit alles, was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen. Denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben."

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=15279
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