Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Sind sie schon mal umgezogen? Wahrscheinlich schon.
Die meisten Menschen ziehen mehrmals in ihrem Leben um – aber wen interessieren schon „die meisten Menschen“, wenn es auf einmal mich betrifft?
Denn Umziehen ist nicht so einfach!
Ich meine nicht das Kisten packen oder das Möbelschleppen. Ich meine auch nicht, dass ein Umzug eine Menge Geld kostet.
Nein. Ich meine das Abschied nehmen.
Ich weiß von was ich rede, denn in wenigen Wochen werden wir umziehen und da macht man sich so seine Gedanken. Am Anfang freut man sich auf die neue Wohnung, die neue Stadt, das neue Umfeld.
Aber je näher der Umzugstag rückt, desto mehr spürt man auch den Abschied.
Und Abschied tut einfach immer weh, Abschied ist wie ein Stück Sterben.
Ich bin vor kurzem auf einen Text von Dietrich Bonhoeffer gestoßen, der gesagt hat: „Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung.
Aber unsere Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“
Dietrich Bonhoeffer hat es wirklich auf den Punkt getroffen: „Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung.“
Wenn mir heute die Trennung schwer fällt, dann zeigt das nur, wie viele schöne und wertvolle Erinnerungen ich in mir trage.
„Aber unsere Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude“, sagt Bonhoeffer weiter.
Ich habe das für mich ausprobiert.
Ich habe mich hingesetzt und Gott gedankt für alle die Begegnungen mit Menschen die mir wichtig und lieb waren.
Für all die Dinge, die ich hier erleben durfte.
Und ich merke, wie ich diesen Schatz in mir spüre.
Ich trage „das vergangene Schöne“ nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in mir, das ich nicht mehr missen möchte.
Umziehen, von einem Ort an dem ich mich wohlgefühlt habe, an einen ganz anderen, von dem ich noch so gut wie nichts weiß, fällt nie leicht.
Aber ich danke Gott für alle die Freunde, Nachbarn, einfach alle Menschen, die mich hier umgeben haben und die mir lieb und teuer geworden sind.
Ich danke Gott für alle Liebe und Freundschaft die ich erfahren durfte.
Und ich merke, wie der Abschiedsschmerz sich verwandelt in eine stille Freude.
Wie gesagt: „Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“ https://www.kirche-im-swr.de/?m=1499
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