Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Gegen was soll ich mich denn noch alles versichern?" Das hat sich Josefine Danneberg gefragt. Sie ist Geschäftsfrau. Und als wieder mal die Versicherungsbeiträge fällig wurden, da hat sie sich gefragt, wie viel Sicherheit ihr ihre Versicherungen wirklich geben.
Was Sie darüber denkt, habe ich in einer Zeitschrift gelesen.
Leben, Berufsfähigkeit, Ausbildung, Glas, Hausrat, Fahrrad, Musikinstrumente - fast alles kann man versichern. Versicherungen verkleinern das finanzielle Risiko im Schadensfall. Viele zahlen wenig ein. Wenige rufen viel ab. Alle fühlen sich sicher.
Es ist einfach vernünftig, sich zu versichern.
Aber bleibt nicht immer auch ein Risiko übrig, gegen das ich mich nicht versichern kann? Schon der Versuch aufzulisten, welche Unglücksfälle mich noch treffen könnten, ist doch praktisch unmöglich.
Ein Rundum-sorglos-paket für alle Lebensrisiken hat keine einzige Versicherung im Angebot.
Die Geschäftsfrau Josefine Danneberg meint: Meine Versicherung für das große Restrisiko im Leben, das ist mein Glaube. Ich glaube, dass Gott für mich sorgt, sogar in den Fällen, die auf mein eigenes Versagen zurückgehen und für die ich keine Versicherung abgeschlossen habe.
Lese ich die Bibel wie eine allgemeine Versicherungsbedingung, dann steht da:
„Macht euch keine Sorgen um euer Leben, ob ihr etwas zu essen oder zu trinken habt und um euren Leib, ob ihr etwas anzuziehen habt. Das Leben ist mehr als Essen und Trinken und der Leib mehr als Kleidung... Wer von euch kann mit Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag verlängern? ( Mt 6, 25-27)
Josefine Danneberg meint, dass diese Glaubensversicherung funktioniert, belegen immerhin 2000 Jahre Testberichte zufriedener Kunden.
Als Geschäftsfrau versteht sie das in der Versicherungssprache so:
Die Schadenssumme wird bei Gott nach dem Bedarfsfall definiert. Im Schadensfall gibt Gott so viel wie nötig. Gott garantiert nicht das Was und nicht das Wieviel. Aber Gott garantiert das Genug. „Und das reicht mir", sagt sie. „Und darauf verlasse ich mich, wenn ich mal wieder denke, was mir noch alles Schlimmes passieren könnte im Leben."
Ich finde, die Frau hat Recht. Man kann nicht wissen, was kommt. Aber so kann man der Zukunft getrost entgegen gehen. Ich würde deshalb keine einzige meiner Versicherungen kündigen. Aber das riesige Restrisiko Gott anzuvertrauen, als wichtigster Versicherer meines Lebens, das kann ich auch so sehen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14875
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