SWR1 3vor8

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Apostelgeschichte 10,34-38
Fest der Taufe des Herrn (C) 

Dabei ist die eigentliche Stärke des Christentums: die Menschenfreundlichkeit, die von Jesus und seiner Botschaft ausgeht. Dieser „Wärmestrom", wie er durch Jesus in den Evangelien zu spüren ist, beginnt bei der Taufe Jesu am Jordan durch Johannes den Täufer. Hier hat Jesus seine ureigenste Berufung erfahren. Ab da beginnt sein öffentliches Wirken. 

Davon ist heute - am Fest der Taufe des Herrn - in den katholischen Gottesdiensten zu hören: Jesus, der „Wohltaten spendend" als Wanderprediger umhergezogen ist, der Kranke geheilt und sich auf die Seite der Erniedrigten und Beleidigten gestellt hat.

 Es gab eine Zeit, in der auch Vertreter anderer Religionen und  bekennende Atheisten auf den Menschen Jesus aufmerksam gemacht haben. Außer dem am Anfang genannten Buch von Baruch Rabinowitz möchte ich zwei weitere Titel nennen: „Bruder Jesus" von dem Juden Schalom Ben-Chorin und „Jesus für Atheisten" von dem Tschechen Milan Machovec. Noch viele andere haben Jesusbücher geschrieben, die sich vor allem durch ihre große Sympathie für Jesus und sein Wirken ausgezeichnet haben. Auch und gerade durch Stimmen von außen sind die Christen wieder hellhörig geworden für Jesus und seine Botschaft.

 Man hat wieder auf Jesus gehört, der uns sagt, wer wir vor Gott sind: Kinder, Töchter und Söhne, Freundinnen und Freunde Gottes - von ihm

unbedingt erwünscht und ohne Vorbedingungen geliebt. Das ist in den Kirchen zum Teil bis heute noch nicht recht gesehen und entsprechend gewürdigt worden.

 Ich glaube, es ist nach 2000 Jahren Christentumsgeschichte an der Zeit, dass die Kirchen den Mut aufbringen, sich auf Jesus zurückzubesinnen. Auf sein Leben und seine Verkündigung und zu fragen: Was entspricht seinem Verhalten und seinem Geist? Was würde er heute sagen und tun?

 Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14526
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