Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Eigentlich ist es nichts Neues. Es ist jedes Jahr ziemlich dasselbe. Aber heute steht es in allen Zeitungen: Irgendwo in den Lokalnachrichten oder im Internet kann man nachlesen, wo an den Weihnachtsfeiertagen Gottesdienste gefeiert werden. Lange Listen sind das in der Regel, denn am Heiligen Abend gibt es Gottesdienste für Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen. Am Nachmittag den für die Familien mit kleinen Kindern. Abends die ganz besonders feierlichen, oft mit großartiger Musik. In der Nacht dann die leiseren, die besinnlichen Gottesdienste für die, die es lieber nachdenklich mögen. Und an den Feiertagen genauso: Wer mag, kann sich aussuchen, was für einen Gottesdienst er besuchen möchte.
An Weihnachten gehen viele in die Kirche, die das sonst nicht tun. Manche, weil es für sie einfach dazu gehört, manche wegen der Kinder, andere wegen der Eltern. Manche wegen der besonders schönen Musik, andere wegen des großen Weihnachtsbaums oder wegen des Krippenspiels, bei dem die Enkel mitspielen.
Und ich vermute, bei den meisten kommt noch ein weiterer Grund dazu, warum sie an Weihnachten eben doch in die Kirche gehen: Sie möchten es wieder hören. Sich versichern, dass das immer noch gilt, obwohl sich doch alles verändert. Aber an Weihnachten im Gottesdienst, da kann man es auch dieses Jahr wieder hören: Euch ist heute der Heiland geboren.
Gott ist uns seither nahe. Euch ist heute der Heiland geboren. Gott kommt zur Welt - für Sie und für mich. Daran hat sich nichts geändert. ich jedenfalls möchte das in jedem Jahr neu hören. Manche Dinge muss man immer wieder mal gesagt kriegen, damit man weiß: Es bleibt dabei. Das gilt immer noch.
Deshalb möchte ich die Geschichte vorgelesen kriegen von der Geburt im Stall, obwohl ich sie doch längst auswendig kenne. Ich habe sie ja schon oft genug gehört. Ich möchte es trotzdem wieder neu hören. So wie ich es gern höre, wenn einer mir sagt: Ich hab dich lieb. Obwohl ich es eigentlich ja wissen könnte.
Ich glaube, so wie mir geht es vielen zu Weihnachten. Sie möchten die Geschichte hören. Den Gesang von damals. Vielleicht auch das Licht sehen, von dem die Rede ist. Warum, fragen Sie? Was das bringt? Ich glaube, es macht einen froh. Man geht anders wieder weg, als man gekommen ist. So wie die Hirten damals in Bethlehem. Von denen steht in der Bibel: „Sie kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten."
Ich werde mir das auch in diesem Jahr nicht entgehen lassen. Vielleicht finden Sie ja auch einen Gottesdienst, der für Sie gut ist. Schauen Sie doch mal in die Zeitung!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14345
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