Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Sieben Gaben werden dem Heiligen Geistes in der Tradition zugesprochen.
Eine davon ist die Gabe der Stärke.
Stark sein – Kraft haben – innerlich und äußerlich, wer wollte das nicht – und doch ist mir diese Gabe der Stärke manchmal auch unheimlich.
So gern ich mich stark und gestärkt fühle, so ungern zeige ich dies nach außen. Vielleicht aus Bescheidenheit, vielleicht um nicht allzu überheblich zu wirken oder aus Angst, andere damit zu überfahren, sie mit meiner Stärke zu „erschlagen“.
Schade eigentlich. Denn dabei bleibt so manche positive Energie auf der Strecke.
Zu einem anderen Blick auf die Stärke hat mir folgender Text verholfen:
(Er stammt von Marianne Williamson, Predigerin und Autorin in USA, und wurde bekannt durch Nelson Mandela, der ihn bei seiner Antrittsrede als Präsident 1994 zitierte)

„Unsere tiefste Angst ist nicht die vor unserer Unzulänglichkeit.
Unsere tiefste Angst ist die Angst vor unserer unermesslichen Kraft.
Es ist das Licht in uns, nicht die Dunkelheit,
die uns am meisten ängstigt.
Wir fragen uns: Wer bin ich, dass ich von mir sage,
ich bin brillant, ich bin begabt und einzigartig.
Ja, im Grunde genommen: Warum solltest du das nicht sein?
Du bist ein Kind Gottes.
Wenn du dich klein machst, hilft das der Welt nicht.
Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du glaubst,
zusammenschrumpfen zu müssen,
damit sich die Leute um dich herum weniger unsicher fühlen.
Wir sind geboren, um den Glanz Gottes zu offenbaren, der in uns ist.
Gottes Glanz ist nicht nur in wenigen von uns,
Gottes Glanz ist in jedem Menschen.
Wenn wir unser eigenes Licht scheinen lassen,
geben wir anderen ebenfalls die Erlaubnis, ihr Licht scheinen zu lassen.
Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreien,
befreien wir mit unserer Gegenwart auch andere.

„Wenn wir uns klein machen, hilft das der Welt nicht…“, „wir sind geboren um den Glanz Gottes zu offenbaren, der in uns ist“…diese Sätze klingen in mir nach.
Und - sie erinnern mich an das Wort Jesu: Ihr seid die Stadt auf dem Berg, ihr seid das Salz der Erde…ihr seid das Licht der Welt. (Matthäus 5,13f.)
Was heißt das anderes, als dass ich mein Licht leuchten lassen soll, dass ich meine Kraft und Stärke einbringen darf. Vielleicht ermutigt das sogar andere, sich auch zu zeigen, mit dem was in Ihnen steckt…um so den Glanz Gottes, der in uns allen ist, sichtbar und spürbar zu machen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=1431
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