Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Am Sonntag nach Pfingsten feiern die christlichen Kirchen den Dreifaltigkeitssonntag. Sie bekennen dabei ihren Glauben an den drei-einen, dreifaltigen Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Schwer zu verstehen? Stimmt.
Auch nach zig Jahren Theologiestudium ringe ich noch immer mit der Frage, wie sich das Denken und Sagen lässt. Und ich schaffe es nicht, dieses Geheimnis des Glaubens an den drei-einen Gott sprachlich auf den Punkt zu bringen.
Aber einen Versuch, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen will ich beisteuern.
Die Idee verdanke ich einem Kollegen, der versuchte Kindern im Schülergottesdienst diesen Drei-einen Gott nahe zu bringen. Etwas von ihm sichtbar und begreifbar werden zu lassen.
Dazu hatte er drei lange weiße Kerzen mitgebracht. Drei Kinder bekamen eine Kerze in die Hand und durften diese anzünden. Drei Kerzen brannten. Drei Flammen waren zu sehen. Nun bat er die Kinder die Kerzen aneinander zu halten.
Aus den drei Flammen wurde eine einzige Flamme – ein helles Licht, das sich aus drei Quellen speist.
Keine Trennlinie konnte ausgemacht werden, niemand konnte mehr sagen wo die eine Flamme aufhört und die andere beginnt.
Ein schlichter Versuch…und doch sehr einleuchtend. Sie sind drei und doch eins. Ein starkes Symbol für Vater, Sohn und Geist.
Vor einer strengen Dogmatik wird dieser schlichte Versuch mit den Kerzen vielleicht nicht Stand halten.
Mir war er eine Seh-hilfe eine bildliche Vorstellung für das zu bekommen was mit - dreifaltig Einer - gemeint sein könnte. Und diese eine Flamme ermuntert mich, das Geheimnis des dreieinigen Gottes als Geheimnis zu bewahren und ihm gleichzeitig auf der Spur zu bleiben. Scheint doch eine unübersehbar leuchtende Kraft von ihm auszugehen.




https://www.kirche-im-swr.de/?m=1429
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