SWR3 Gedanken

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Josef hat sich den Arm gebrochen. Als ich die Krippenfigur ganz vorsichtig aus dem Karton hole, fällt es mir auf. Das muss wohl beim Einpacken nach dem letzten Weihnachtsfest passiert sein. Immer am Samstag vor dem ersten Advent holen wir die Kisten mit der Weihnachtsdeko aus dem Keller und fangen an, unsere Wohnung festlich zu schmücken. Die Lichterketten kommen als erstes an die Fenster, zusammen mit einigen Sternen, die jedes Jahr einen anderen Platz bekommen. So geht das den ganzen Tag. Hier noch eine Kugel und dort noch einen Tannenzweig. Und dann muss ja auch noch Josefs Arm repariert werden.
Nach dem Abendessen machen wir die erste Kerze an unserem Adventskranz an. Endlich ist sie da, diese besondere Zeit im Jahr, die mich immer wieder verzaubert. Wir sitzen noch eine ganze Weile zusammen und überlegen, welche Plätzchen wir in diesem Advent backen wollen und wen wir in diesem Jahr mit einem Geschenk auf keinen Fall vergessen dürfen. Und wir schreiben eine Liste mit Namen von Menschen auf, die von uns eine Weihnachtskarte bekommen sollen. Diese Liste hängen wir dann an unsere Küchentür, damit wir sie schnell ergänzen können, wenn uns noch ein Name einfällt.
In diesem Jahr beteiligen wir uns auch am Sternenfunkeln:
An jedem Abend treffen sich Leute von unserer Kirchengemeinde vor einem anderen Haus, an dem dann ein besonders geschmücktes Adventsfenster zu sehen ist. Wir singen miteinander und hören eine Geschichte. Danach gibt es selbstgebackene Plätzchen und Glühwein oder heißen Kakao. Es ist schön, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Und nicht nur den Kindern ist eine besondere Vorfreude auf Weihnachten anzumerken.
Und das alles nur, weil vor 2000 Jahren ein Kind geboren ist. Ein Kind, in dem Gott uns Menschen nahe kommt. So glauben es Christen bis heute. Die Botschaft von allem lautet kurz und knackig: Mach's wie Gott: werde Mensch!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14241
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